Medikamente – brauchen wir noch mehr, oder was fehlt uns wirklich?

Viele, viele bunte Pillen… Mehr als die Hälfte aller Deutschen nimmt dauerhaft Medikamente ein. Bei jedem Vierten sind es sogar drei oder mehr Arzneimittel täglich. Was sind die Folgen? Wussten Sie, dass manche Medikamente dem Körper Vitalstoffe entziehen, oder einen erhöhten Bedarf verursachen?

bunte Pillen

Medikamente und viele bunte Pillen – was sind die Folgen?

Sind wir denn wirklich so krank? Oder machen uns die Medikamente erst noch kränker? Das kann ich nicht beurteilen, aber ich finde die Zahlen durchaus beachtenswert und bedenklich. Der Mensch wird nicht gesünder und die Pharmaindustrie verdient – ein schlechter Deal!

Was fehlt uns wirklich? Mikronährstoffe!

Meine Beobachtungen und Untersuchungen in der Praxis zeigen, dass ganz viele Menschen nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind. Eine suboptimale Ernährung spielt dabei eine große Rolle: zu viel Fastfood und zu wenig frische Lebensmittel. Denn wenn ich nicht ausreichend Vitalstoffe zu mir nehme, dann darf ich mich nicht wundern, dass meine Vitalität leidet.

Wir brauchen Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren für einen reibungslosen Ablauf unseres Stoffwechsels. Es gibt kaum Prozesse im Stoffwechsel, bei denen keine Mikronährstoffe beteiligt sind. Auch kann ein Mangel bspw. an Eisen nicht durch Magnesium ersetzt werden. Vitamin C ersetzt kein Vitamin B12. Wir brauchen einfach alle Vitalstoffe in ausreichenden Mengen. Auch die Aminosäuren haben spezifische Aufgaben. Wir brauchen die Mikronährstoffe u.a. für:

  • Aktivierung von Enzymen und Hormonen
  • Immunsystem, Abwehr
  • Energieproduktion
  • Leistungsfähigkeit des Herzmuskels
  • Muskelkraft und -koordination
  • Funktion der Nerven- und Gehirnzellen

Medikamente beeinflussen den Stoffwechsel

Aber selbst bei ausreichend gesunder und frischer Nahrung kann es sein, dass meine Darmschleimhaut eine gravierende Störung hat oder mein Mikrobiom geschädigt ist. Dies führt dann zu einer mangelhaften Aufnahme von Vitalstoffen – das gute Zeug verlässt unseren Körper dann einfach ungenutzt. Schädigungen des Darms treten sehr häufig auf – auch ohne, dass wir dies merken. Nicht immer geht dies mit Verdauungsstörungen einher. Um hier mehr zu erfahren, bedarf es einer Stuhlanalyse. Eine Darmspiegelung bringt Sie da nicht weiter. Gerne berate ich Sie zu diesem Thema.

Zurück zu den Medikamenten: vielen Menschen ist es nicht bewusst, dass die Pillen, die sie täglich einnehmen, zum einen ihren Darm schädigen können und andererseits zu einem erhöhten Bedarf an Vitalstoffen führen. Warum ist das so? Dazu müssen wir uns die einzelnen Medikamente einmal ansehen. Als Beispiele nenne ich hier einige:

Orale Kontrazeptiva = „Antibabypille“

Die „Pille“ beeinflusst den Haushalt und Stoffwechsel von Vitaminen und Mineralstoffen. Dies betrifft vor allem den Blutspiegel von Folsäure, Vitamin C und der B-Vitamine 2, 6 und 12. Auch Mängel an Magnesium und Zink können entstehen. Nicht wenige Frauen berichten über teils deutliche Nebenwirkungen der „Pille“. Dies ist natürlich einmal auf den veränderten Hormonhaushalt zurückzuführen. Zum anderen sind gerade die psychischen Begleiterscheinungen häufig auf einen Mangel an den „Nerven“-Vitaminen aus der B-Gruppe zurückzuführen. Antriebslosigkeit, Reizbarkeit oder das Gefühl „neben sich zu stehen“ sind eben halt auch typische Symptome bei Mikronährstoffmängeln.

Bluthochdruckmittel

Die Regulation des Blutdrucks im Körper ist sehr komplex. Verschiedene Mechanismen sind beteiligt. Daher ist die Gruppe der Medikamente zu Senkung des Blutdrucks auch sehr groß und die Wirkweise der einzelnen Präparate sehr unterschiedlich. Als Beispiel seien hier die „Wassertabletten“ genannt, die vor allem ältere Menschen häufig verschrieben bekommen.

Diuretika wirken harntreibend, erhöhen also die Ausscheidungsmenge des Harns. Sie werden auch bei Ödemen und Herzinsuffizienz eingesetzt. Dieser Eingriff in den Wasserhaushalt des Körpers führt zu einer vermehrten Ausscheidung von Mineralstoffen, vor allem von Magnesium. Ein Magnesiummangel kann aber wieder den Blutdruck erhöhen und führt zu weiteren Symptomen wie bspw. Muskelkrämpfe, Konzentrationsstörungen oder Ängsten und Unruhe.

Auch andere wasserlösliche Mikronährstoffe wie Zink und B-Vitamine werden vermehrt ausgeschwemmt. Dessen sollte man sich bei der Einnahme von Diuretika bewusst sein.

Statine

Bestimmte Medikamente hemmen die körpereigene Synthese von Mikronährstoffen. In diese Gruppe fallen vor allem die Cholesterinsenker vom Typ „Statine“. Diese Präparate hemmen die Produktion des Coenzym Q10. Dies ist ein sehr wichtiger Faktor für den Energiestoffwechsel der Zellen. Muskelschmerzen sind eine typische Folge, aber auch Störungen des Glukose- und Hirnstoffwechsels sind möglich.

Cholesterin und Coenzym Q10 entstehen aus demselben Grundbaustein Mevalonat. Da Statine die Synthese von Cholesterin an dieser Stelle blockieren, hemmen sie in diesem Zuge auch die Bildung von Coenzym Q10. Dieser Mikronährstoff ist allerdings lebenswichtig und eine Unterversorgung führt zu gravierenden Nebenwirkungen.

„Magenschutz“

Säureblocker, gerne auch „Magenschutz“ genannt, vom Typ Omeprazol oder Pantoprazol heben den pH-Wert im Magen an. Dies hat eine Vielzahl von Auswirkungen auf den Organismus. Für die Aufnahme vieler Mineralstoffe benötigen wir die Salzsäure im Magen. Ein Mangel an Eisen, Calcium und Magnesium kann die Folge sein. Auch ein Mangel an Vitamin B12 kann die Folge sein. Neuropathien oder Müdigkeit, Konzentrationsmangel und depressive Verstimmungen sind typische Folgen.

Darüberhinaus können Säureblocker auch zur Störung des Darmmilieus führen, da Krankheitserreger und krankmachende Darmbakterien im nicht mehr ganz sauren Magen eben nicht abgetötet werden. Die Salzsäure des Magens stellt eine natürliche Barriere dar. Diese sollte nicht dauerhaft verändert werden. Ein SIBO kann die Folge sein, häufig als Reizdarm fehldiagnostiziert.

Müdigkeit, Lustlosigkeit, Infektanfälligkeit sind Frühwarnzeichen

Ein Mangel an Mikronährstoffen geht erst einmal häufig mit unspezifischen Symptomen einher. Müdigkeit, Infektanfälligkeit, geringe Stresstoleranz zeigen sich häufig bei einer latenten Mangelsituation. Klinische Symptome wie Skorbut durch Vitamin C Mangel sind bei uns kein Problem. Aber Anämien, Osteoporose, Neuropathien oder Demenz könnten bei vielen Menschen vermieden werden.

Häufig ist es aber gerade auch der Mangel an Mikronährstoffen, der zu den Symptomen führt, gegen die dann wiederum Medikamente eingenommen werden. Gerade bei psychischen Symptomen wie Depressionen oder AD(H)S sollten die Mineralstoffspiegel überprüft werden – am besten bevor zu Pillen gegriffen wird.

Übrigens gibt es auch eine Reihe von Medikamenten, bei denen Mikronährstoffe die Aufnahme des Wirkstoffs verbessern. Dies gilt auch für Mikronährstoffe untereinander. Am bekanntesten ist hierbei die Steigerung der Aufnahme von Eisen bei gleichzeitiger Einnahme von Ascorbinsäure (= Vitamin C).

Vitalstoffe: vor allem bei der Einnahme von Medikamenten

Wichtig ist es zu verstehen, dass die Einnahme von Supplementen etwas anderes ist als die von Medikamenten. Nahrungsergänzungen, wie bspw. Vitamin D, Magnesium oder Omega-3-Fettsäuren erfolgen eben als Ergänzung zu unseren Lebensmitteln, zur ausreichenden Versorgung mit Vitalstoffen. Dies sind keine Medikamente, sondern sie füllen Mängel auf oder wirken präventiv vor der Entstehung von Mangelzuständen. Sie dienen dazu, dass Körperfunktionen besser ablaufen können. Medikamente greifen hingegen in Körperfunktionen ein. Dabei blockieren sie häufig bestimmte Vorgänge. Das hört man schon an den Namen wie Säureblocker oder Betablocker, usw.

Gerne berate ich Sie über Möglichkeiten die Versorgung des Köpers und der Körperzellen mit einzelnen Mikronährstoffen zu untersuchen. Denn Blutuntersuchungen sind häufig nicht aussagekräftig. Natürlich gehört auch eine Beratung über eine umfassende Versorgung mit Mikronährstoffen zu meiner Beratung. Dabei sehe ich vor allem auch die sekundäre Pflanzenstoffe für ungemein wichtig an.

Ich empfehle an dieser Stelle gerne auch noch einmal meinen Beitrag zu Laborwerten, die der Arzt nicht untersucht: https://naturheilpraxis-muhr.de/ganzheitliche-diagnose/laborwerte-die-sie-kennen-sollten/.

Quelle:

Gröber, Kisters: „Arzneimittel als Mikronährstoffräuber“, Wissenschaftliche Verlagsgemeinschaft Stuttgart

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/561628/umfrage/bevoelkerungsanteil-in-deutschland-nach-anzahl-eingenommener-medikamente/

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