Säureblocker sind keine harmlosen Zuckerpillen!

Säureblocker als „Magenschutz“? Meine Patienten wissen es. Auch die Leser meines Newsletters kennen das Thema. Denn unter meinen 10 Tipps, die ich Ihnen nach Anmeldung meines Newsletters versende, ist auch einer mit naturheilkundlichen Ratschlägen gegen lästiges Sodbrennen. Alternativen zu sogenannten Protonenpumpenhemmern wie Pantoprazol und Omeprazol? Es gibt sie…

sauer (Foto: Adobe Stock)

Säureblocker? (Foto: Adobe Stock, © Adiano)

Ich zucke immer etwas zusammen, wenn mir meine neuen Patienten in der Anamnese erzählen, dass Sie teilweise schon seit Jahren „Säureblocker“ einnehmen gegen Sodbrennen oder Völlegefühl. Erfreulicherweise bemerke ich jedoch seit ein paar Monaten eine kleine Veränderung. Scheinbar spricht es sich langsam rum, dass diese Medikamente nicht so ganz ohne sind… Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Menschen diese Mittel nicht mehr so ganz kritiklos einfach schlucken, sondern sich Gedanken über Alternativen machen.

Allerdings befürchte ich, dass gleichzeitig auch immer mehr Menschen Protonenpumpenhemmer (PPI) verabreicht bekommen, denn mittlerweile gehört es offensichtlich zum Standard, Säureblocker als „Beigabe“ zu anderen Medikamenten zu verordnen. Zum Schutze des Magens, auch wenn es weder sinnvoll noch notwendig ist. Auch in Krankenhäusern geben die Ärzte mittlerweile standardmäßig einen „Magenschutz“ und nicht selten wird dieser im Anschluss einfach weiter verordnet oder selbständig weiter genommen, da die Mittel ja nicht rezeptpflichtig sind. Anders kann ich mir die knapp 8 Millionen in Deutschland verordneten Tagesdosen nicht erklären. Denn so viele Magengeschwüre gibt es nun wirklich nicht…

Zum langsamen Umdenken einiger Patienten haben bestimmt einige Berichte in der (online)Presse beigetragen.

Säureblocker bei Magengeschwüren, nicht gegen Sodbrennen

So schrieb der Spiegel bereits vor 2 Jahren, dass das „Zaubermedikament zum Fluch würde“ im Hinblick auf einen gewissen Suchtfaktor. Protonenpumpenhemmer (PPI) blockieren die Säureausschüttung der Magenzellen. Das ist durchaus sinnvoll bei akuten Magengeschwüren. Aber nur so lange, bis das Geschwür abgeheilt ist. PPI machen keinen Sinn bei gelegentlichem Vollegefühl und Sodbrennen, dafür sind sie auch gar nicht zugelassen. Vielmehr sollte hier mal die Ernährung überdacht oder nach anderen Ursachen geforscht werden.

Warum ist es so schwierig von diesen Medikamenten wieder runter zu kommen? Schuld daran ist der sogenannte Rebound Effekt: wenn die Säureausschüttung wochenlang unterdrückt wurde, dann produzieren die Magenzellen nach Absetzen des Medikaments als Reaktion nun mal besonders viel Magensäure. Die Beschwerden sind dann wieder da, teilweise sogar noch stärker als vorher. Der Patient erhält somit das Gefühl, er könne auf die Säureblocker nicht mehr verzichten. Daher ist es wichtig, die Medikamente auszuschleichen, indem Sie die Dosis ganz langsam reduzieren.

Neben der Wirkung die Nebenwirkungen!

Neuere Untersuchungen zeigen nun aber auch, dass in die Liste der Nebenwirkungen neben Erkrankungen des Darms auch chronische Nierenerkrankungen, sowie akute Nierenschäden mit aufgenommen werden sollten. Auffällig waren ebenfalls die hohen Zahlen an Störungen im Mineralstoffhaushalt, da Mineralstoffe nur im sauren Milieu aufgenommen werden. Magnesium-, Kalium-, Calcium- und Natriummängel werden verstärkt unter der Einnahme von PPI beobachtet mit weitreichenden Folgen für den Stoffwechsel und die Knochendichte. Osteoporose und Knochenbrüche können die Folge sein. Es wird daher von den Fachleuten bei einer langfristigen Einnahme empfohlen, die Elektrolyte und die Nierenwerte regelmäßig zu kontrollieren.

Mit Säureblockern sollte Vitamin B12 eigentlich direkt immer mit verordnet werden. Es ist schon lange bekannt, dass dieses nur im sauren Magen aufgenommen werden kann und daher bei Reduzierung der Magensäure in Mangel gerät.

Fehlt die Säure, fehlt der Schutz

Eine Veränderung der Darmflora ist eine logische Konsequenz. Das Ausschalten der Säurebildung im Magen führt dazu, dass fremde Keime und Bakterien die Magenbarriere überwinden und sich im Darm ansiedeln können. Dabei wird als erstes der Dünndarm erreicht, dessen Milieu sensibel ist. Eine Störung kann zu weitreichenden Verdauungsproblemen führen.

Lassen Sie sich beraten, es gibt Alternativen zu diesen Medikamenten. Ohne Nebenwirkungen und Reboundeffekt….

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Quellen:

https://www.gelbe-liste.de/

https://www.wido.de/

https://www.spiegel.de/