Das Hormonsystem regelt den Ablauf unserer Hormone. Das Wort Hormon stammt aus dem Griechischen und bedeutet „antreiben“, „erregen“. Dies beschreibt auch schon ihre Aufgabe: die Übertragung von Signalen, um bestimmte Vorgänge im Körper zu steuern.
Hormone werden in verschiedene Kategorien eingeteilt: nach Bildungsort, dem Wirkort, der chemischen Struktur oder der Funktion.
Wo werden Hormone gebildet?
Die Bildungsorte von Hormonen sind vor allem:
- Hypothalamus (Verbindungsglied zwischen Nerven- und Hormonsystem) und Hypophyse als übergeordnete Drüsen. Sie steuern die Regelkreise der Hormone. Dies ist vergleichbar mit einem Thermostat der Heizung, das auf eine bestimmte Temperatur eingestellt ist. Wird es im Raum zu kalt, so springt die Heizung an. Ähnlich ist es im Körper, wo ständig gemessen wird, ob Veränderungen geschehen und die Hormonausschüttung neu „justiert“ werden muss.
- Zirbeldrüse (Epiphyse): Schlafhormon Melatonin
- Schilddrüse: Stoffwechselregulierende Hormone
- Nebenschilddrüse: Parathormon für Calciumstoffwechsel
- Langerhansinseln in der Bauchspeicheldrüse: Insulin und Glukagon für den Zuckerstoffwechsel
- Nebennieren (haben physiologisch nichts mit den Nieren zu tun)
- „Stresshormone“ Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol
- Aldosteron (blutdruckregulierend)
- Testosteron, Östrogen, Progesteron, DHEA
- Niere: Erythropoetin (Bildung von roten Blutkörperchen, den Erythrozyten)
- Ovarien: Östrogen, Progesteron
- Hoden: Testosteron
- und mehr…
Hormone werden von den entsprechenden Drüsen direkt ins Blut abgegeben und zirkulieren im Blutkreislauf. Sie sind dabei teilweise an Transportproteine gebunden (wichtig bei für die Bestimmung des Hormonstatus).
Die jeweiligen Zielzellen haben entsprechende Rezeptoren, an die die Hormone andocken können um in die Zellen zu gelangen. So kann Insulin an nahezu jeder Körperzelle andocken, andere Hormone aber nur an den Zellen ganz bestimmter Gewebe oder Organe.
Die meisten Hormone sind untereinander vernetzt und beeinflussen sich gegenseitig. Eine Störung eines Hormons kann daher Auswirkungen auf viele weitere Hormone haben. Zusammenhänge bestehen vor allem mit den Nerven- und dem Immunsystem.
Stress und Ernährung sind wichtige Faktoren für unsere Hormone. Bereits kleine Stimmungs- oder Temperaturschwankungen werden registriert und in hormonelle Befehle umgesetzt.