Fußball lässt die Herzen schneller schlagen

Fußball gilt als die „schönste Nebensache“ der Welt. Für viele Menschen ist er aber weit mehr – da sind Spieltage die wichtigsten Tage der Woche. Tatsächlich bringt der Fußball die Herzen der Fans dazu, schneller zu schlagen. Das Risiko für Herzinfarkte steigt signifikant an.

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Fußball ässt die Herzen schneller schlagen (Foto: ArturVerkhovetskiy:Shotshop.com)

Dabei ist nicht nur das Spiel an sich entscheidend. Für den echten Fußball-Fan gehört auch das Gemeinschaftsgefühl im Stadion oder beim „Public Viewing“ zu den wichtigen Erlebnissen. Interessant ist es, einmal zu schauen, was dabei im Körper abläuft.

Fußball setzt Hormon-Cocktail frei

Nicht nur während, sondern auch schon vor dem Match passiert eine Menge in unserem Körper. Wir müssen Emotionen verarbeiten. Vorfreude und Angst, Anspannung und Jubel lassen dazu wahre Hormon-Cocktails in uns entstehen. Denn ohne Hormone wären wir nicht in der Lage diese Emotionen zu empfinden. Dabei ist die Zusammensetzung dieser Stresshormone im Laufe eines Matches unterschiedlich.

Vor dem Spiel, auf dem Weg ins Stadion, zum Public Viewing oder vor dem heimischen Fernseher steigt die Vorfreude. Eine innerliche Anspannung entsteht. Für den Körper bedeutet dies erst mal Stress. Daher schüttet er das bekannteste Stresshormon aus: Adrenalin. Dieses sorgt dafür, dass wir nervlich belastbar sind, es reduziert Angst und setzt Energien frei.

Adrenalin sorgt dafür, dass sich die Herzfrequenz verschnellert. Es stellt die Gefäße eng, dadurch steigt der Blutdruck an. Für ein bereits vorbelastetes Herz stellt dies erklärlicherweise eine Belastung dar.

You’ll never walk alone – auch nicht ohne deine Hormone

Kurz vor dem Spiel stimmen sich die Fans ein. Im Stadion werden Freunde begrüßt und wir genießen die Atmosphäre, die Gemeinschaft. Wer schon einmal 80 Tausend Menschen „you’ll never walk alone“ im Stadion hat singen hören, der kennt diese Gänsehautmomente. Dafür muss man gar kein Fußball-Fan sein, die Atmosphäre ist einfach ansteckend. Unsere Körper schütten dabei Dopamin aus. Dies lässt Puls und Blutdruck steigen, vor allem vor wichtigen Spielen.

Dopamin gilt als Motivationshormon. Es vermittelt positive Gefühle und macht zuversichtlich. Es steigert die Vorfreude. Gleichzeitig führt aber auch Dopamin zu einem Ansteigen der Herzfrequenz und des Blutdrucks.

Im Laufe des Spiels sinkt dann der Dopaminspiegel wieder. Jetzt wechseln sich Adrenalin und Serotonin ab. Serotonin gilt als „Glückshormon“. Es wirkt beruhigend und fördert das positive Denken. Serotonin hat vielfältige Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Es ist der Bestandteil des Blutes (Serum), der Einfluss auf den Tonus der glatten Muskulatur der Blutgefäße hat – dies zeigt der Name „Serotonin“.

Opiate machen euphorisch

Im Laufe des Spieles fallen nun Tore. Schießt die eigene Mannschaft diese, dann werden Endorphine freigesetzt. Endorphine steht für körpereigenes (endogenes) Morphin. Es ist somit ein körpereigenes Opiat, das nicht nur glücklich, sondern regelrecht euphorisch macht. Auch Dopamin fließt nun wieder, in Vorfreude auf den Sieg der eigenen Mannschaft.

Fallen die Tore jedoch für den Gegner, so wird wieder Adrenalin ausgeschüttet. Die Nerven sind nun zum Zerreißen gespannt.

Zum Spielende entscheidet natürlich das Ergebnis, welche Hormone ausgeschüttet werden. Fußballfans kennen die himmelweiten Gefühlsunterschiede zwischen gewonnen und verloren. Ist das Spiel oder sogar die Meisterschaft oder der Pokal gewonnen, so werden wieder Endorphine freigesetzt. Diese senken nebenbei das Schmerzempfinden, sodass körperliche Blessuren beim Jubel gar nicht bemerkt werden.

Alles putscht hoch, nur GABA fährt runter

Ist das Spiel jedoch verloren, dann sinken Testosteron- und Adrenalinspiegel. In diesem Moment wird GABA (Gama-Aminobuttersäure) produziert. GABA ist der einzige Gegenspieler zu den anregenden Neurotransmittern. Es wirkt als natürliches Beruhigungsmittel dämpfend, dadurch löst es Spannungen und Angst.

Die meisten Fans feuern ihre Mannschaft lautstark an. Im Stadion kann endlich mal gebrüllt und geschimpft werden. Für nicht wenige Menschen ist dies dann auch der Ort, wo sie mal ihren Emotionen freien Lauf lassen können. Für die Ver- und Abarbeitung der ganzen Stresshormone ist das nicht verkehrt.

Wer bereits unter Bluthochdruck leidet, der sollte zusätzlichen Stress bestenfalls vermeiden. Zumindest wäre es aber sinnvoll, den Körper nicht noch zusätzlich mit der typischen Stadion-Nahrung zu belasten: Bratwurst und Bier. Auch ist es wichtig, dass Herz-Patienten insbesondere an Spieltagen ihre Medikamente gewissenhaft einnehmen.

Prävention gilt als wichtig auch für Herz-Kreislauf-Probleme. Regelmäßige Bewegung, ein gesundes Körpergewicht, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf ungesunde Ernährung können viel bewirken. Auch das Erlernen von Entspannungsverfahren ist hilfreich.

In diesem sehr komplexen Ablauf von verschiedenen Hormonen und Neurotransmittern, den aufputschenden und dem beruhigenden können eine Vielzahl von Problemen entstehen. Diese führen zu vielfältigen Symptomen. Bei entsprechender Symptomatik ergibt eine Kontrolle der Neurotransmitter und der biochemischen Abläufe Sinn. Gerne berate ich Sie hierzu.

Das Wichtigste ist jetzt aber vor allem: haben Sie Spaß an der Sache, genießen Sie die Spieltage und feiern Sie weiterhin eine schöne EM!

Quelle:

https://www.scinexx.de/news/biowissen/fussball-laesst-hormone-verrueckt-spielen/

 

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