Schröpfen

Spätestens seit den Olympischen Spielen in Rio ist das Schröpfen zumindest den Sportinteressierten bekannt geworden. So ist der Ausnahmeschwimmer Michael Phelps mit seinen kreisrunden Flecken auf den Schultern aufgefallen, was zu einer Reihe von Spekulationen geführt hat.

Dahinter steckte das sichtbare Ergebnis einer bei uns seit dem Altertum bekannten Heilmethode, die auch im alten China und bei den indischen Ayurveda Ärzten bereits eingesetzt wurde: das Schröpfen. Nachdem es immer mehr in Vergessenheit geraten war, setzen Heilpraktiker diese Methode wieder vermehrt und erfolgreich ein.

Wir unterscheiden folgende Arten des Schröpfens

·       Beim blutigen Schröpfen wird die Haut oberflächlich angeritzt. Danach setze ich Schröpfgläser mittels eines Vakuums auf die Haut. Der entstehende Unterdruck sorgt für das Ansaugen von Blut und Lymphflüssigkeit, die so in die Gläser fließen und ausgeleitet werden. Die Schröpfköpfe bleiben 10-20 Minuten sitzen, die ausgeleitete Blutmenge variiert zwischen 10 bis 100ml.

·       Das trockene Schröpfen erfolgt auf die gleiche Art, jedoch ohne Anritzen der Haut. Die Durchblutung und der Lymphfluss werden angeregt, der Stoffwechsel gesteigert und die Sauerstoffversorgung im Gewebe verbessert. Es entsteht ein Bluterguss, welcher nach einigen Stunden oder spätestens wenigen Tagen wieder abgebaut wird.

·       Die Schröpkopfmassage wird meist als eine sehr angenehme Therapieform emfunden. Es ist eine Abwandlung des trockenen Schröpfens, bei der die vorher gut eingeölte Haut mittels eines aufgesetzten Schröpfglases massiert wird. Verspannungen können so gelöst und die Muskulatur gelockert werden.

Schröpfen wirkt zum einen lokal an der behandelten Stelle, zum anderen können über die Behandlung sogenannter Reflexzonen auch Organe angeregt und beeinflusst werden. Klassische Einsatzgebiete des Schröpfens sind unter anderem Erkrankungen und Schwächen des Atemsystems, des Bewegungsapparates oder des Magen-Darm-Traktes.