Plastik – der unerkannte Dickmacher?

Ob uns Plastik dick macht? Einfache Antwort: ja und nein! In Plastikverpackungen kann es tatsächlich heimliche Dickmacher geben: bestimmte chemische Substanzen, die unsere Körper negativ beeinflussen.

Bisphenole und Phthalate sind Chemikalien, die in Kunststoffprodukten häufig verwendet werden. Dass diese gesundheitsschädigend sein können, ist schon lange bekannt. Zell- und Tiermodelle haben gezeigt, dass diese Substanzen auch Fettleibigkeit fördern können. Vor 3 Jahren habe ich zu diesem Thema bereits einen Artikel veröffentlicht, in dem ich den störenden Einfluss bestimmter Stoffe auf unser Hormonsystem erläutert hatte.

Eine 2022 veröffentlichte, sehr interessante Studie der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim zeigt, was in unseren Alltagsprodukten alles so enthalten ist. Die Forscher haben 34 Gegenstände wie Küchenschwamm, Verpackungen oder Kaffeebecher untersucht. Dabei hat man ganze 55.300 chemische Bestandteile entdeckt, von denen gerade mal 629 identifiziert werden konnten. Von 11 dieser 629 Verbindungen weiß man sicher, dass sie den Stoffwechsel des Menschen stören. Dazu gehören vor allem Bisphenole und Phthalate.

Plastik – viele ungeklärte Fragen

Plastik - verborgene Dickmacher

Plastik – womöglich unerkannte Dickmacher

Was die restlichen Bestandteile ggfs. bewirken, weiß man allerdings heute noch nicht. Die bekannten Substanzen machen ggfs. nur die Spitze des Eisbergs aus. Vermutlich gibt es sogar noch wesentlich mehr Schadstoffe als die zur Zeit identifizierten Substanzen in Plastik. Dabei weiß man, dass Chemikalien toxisch wirken können auf Zellen, oxidativen Stress verursachen und das Hormonsystem stören können. Es kann also vermutet werden, dass Kunststoffe noch deutlich mehr gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe haben, als wir heute ahnen, oder gar wissen.

Das Problem dabei ist, dass die in den Verpackungen enthaltenen Chemikalien auf die in ihnen verpackten Lebensmittel übergehen können. Wir nehmen die Stoffe dann also über unsere Nahrung auf. Über die Jahre hinweg sammelt sich da eine ganze Menge Müll an, der uns immer mehr belastet. Leider bestehen ja gerade die Verpackungen von Kinderprodukten häufig aus Kunststoff. Aber gerade diese sind besonders anfällig für die Stoffe, die das Wachstum der Fettzellen anregen.

Vermeiden Sie Verpackungen aus Plastik

Kaufen Sie daher möglichst Ihre Lebensmittel nicht in Plastikverpackungen, sondern gerade Obst und Gemüse als lose Ware. „Coffee-to-go“ Becher haben eine wasserabweisende innere Beschichtung, deren Chemikalien als bedenklich eingestuft werden, da sie hormonaktiv wirken. Nutzen Sie daher soweit es geht wiederverwendbare Tassen aus Keramik oder Edelstahl. Achten Sie bei Lebensmittelverpackungen auf das unterhalb der Verpackung eingedruckte Dreieck. Vermeiden Sie die Nummern 3 (PVC), 6 (Polystyren) und 7 (andere Kunststoffe), da diese als bedenklich gelten.

Wenn Sie nun aber meinen, dass es aus dieser Sicht her gut sei, dass man Plastiktrinkhalme verboten hat, dann muss ich Sie leider enttäuschen. Denn viele der alternativen Papiertrinkhalme enthalten krebserregende Stoffe, die ebenfalls in die Lebensmittel übergehen können. Damit das Papier nämlich möglichst lange stabil bleibt werden bestimmte Harze zugesetzt, die mit Chlorpropanolen verunreinigt sein können. Diese sind gesundheitsschädlich und belasten die Umwelt. Die Verbraucherzentralen kritisieren daher auch, dass mit langlebigen und problematischen Chemikalien versetzte Einwegprodukte als „natürlich“ und „biologisch abbaubar“ vermarktet werden.

Quellen:

https://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/acs.est.1c06316

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/trinkhalme-papier-getraenke-chemikalien-100.html

https://www.welt.de/gesundheit/plus237520729/Plastik-Heimliche-Dickmacher-was-sich-in-Verpackungen-versteckt.html

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