Paradoxon Corona Politik: manches ist in Wirklichkeit anders als erwartet

Was ist ein Paradoxon? Wikipedia erläutert: es ist ein Befund, eine Aussage oder Erscheinung, die dem allgemein Erwarteten, der herrschenden Meinung oder Ähnlichem auf unerwartete Weise zuwiderläuft oder beim üblichen Verständnis der betroffenen Gegenstände bzw. Begriffe zu einem Widerspruch führt. Es ist also das Phänomen, wenn allgemeine Erwartungen an bestimmte Dinge auf widersprüchliche Folgen stoßen. Bestes Beispiel: die Corona Politik und die Maßnahmen.

Paradoxon (sbotas/Shotshop.com)

Paradoxon (sbotas/Shotshop.com)

Häufig begegnet man Paradoxa wenn man genauer hinschaut und nicht nur auf das Erwartete blickt. Wir begegnen Paradoxa bspw. ständig in der Debatte um die Corona-Maßnahmen und der Impfpflicht. Hier ein paar Beispiele:

Paradoxon Beispiel 1

In Deutschland wurden sehr harte Restriktionen umgesetzt, um die Fallzahlen niedrig zu halten und damit die Pandemie zu verlängern („flatten the curve“). Diese Maßnahmen sollten dazu dienen, das Gesundheitswesen vor Überlastung zu schützen. Deutschland hat seit Monaten die mit Abstand härtesten Restriktionen gegen Corona in Europa. Während in allen europäischen Ländern die Beschränkungen nach und nach fallen, ohne dass die Fallzahlen explodieren und die Gesundheitssysteme kollabieren, so erlebt Deutschland gerade Höchstwerte bei den Inzidenzen.

Das gängige Argument dagegen lautet: ja – in den anderen Ländern sind aber viel mehr Menschen geimpft. Wir haben ja eine so große Impflücke! Ist das so?

Paradoxon Beispiel 2

Es wird von bekannten Politikern ständig suggeriert, wir hätten eine dramatische Impflücke. Sowohl bei den vollständig Geimpften wie bei den „Geboosterten“ spielt Deutschland jedoch europaweit in der obersten Liga mit. Die Impfrate der Deutschen ist deutlich höher als bspw. die in den Niederlanden oder Großbritannien. Trotzdem haben sich diese Länder bereits getraut, die Maßnahmen weitgehen abzuschaffen (siehe Stringency Index oben).

Es ist schlichtweg falsch, dass die „Impflücke“ in Deutschland verhindern würde, dass hier weiter gelockert werden könnte. Andere Länder wie bspw. auch Großbritannien mit einer niedrigeren Impfquote haben schon lange gelockert. Mit welchen Folgen?

Paradoxon Beispiel 3

Trotz Lockerungen und niedrigerer Impfpflicht gibt es in den Niederlanden und Großbritannien weniger Corona-Tote als in Deutschland. Erstaunlich, oder?

 

Beispiel 4

Das nächste Argument besagt: ja – in den anderen Ländern wird nicht so viel getestet, also haben die nicht so viele positive Fälle. Stimmt nicht. Auch dieses Argument passt nicht, wie wir hier sehen:

 

Paradoxon Beispiel 5:

Ausschließlich in Deutschland wird derzeit über eine allgemeine Impfpflicht debattiert. „Wir können für Deutschland die Pandemie beenden, aber nur mit der Impfpflicht.“ (Karl Lauterbach heute Abend in der ARD). Wie das gehen soll, obwohl die Impfungen keinen Fremdschutz bieten erschließt sich mir nicht. Abgesehen davon: Pandemien sind „ganze Landstriche, Länder erfassende Seuche; Epidemie großen, globalen Ausmaßes“ als Definition im Duden. Pandemien für einzelne Länder zu beenden ist ein Widerspruch in sich. Und NoCovid hat selbst in entlegenen und lange abgeschotteten Inselstaaten wie Neuseeland nicht funktioniert. (Impfquote NZ: 77,6%)

Österreich hat die beschlossene Impfpflicht gerade wieder ausgesetzt. Andere Länder haben berufsbezogene Impfpflichten gekippt. Deutschland geht einen extremen Sonderweg. Ziel?

Paradoxon Beispiel 6:

Das RKI hat in seiner neuesten Risikobewertung zu Covid festgestellt, dass die Impfungen keinen Fremdschutz mehr bieten. Die Impfungen schützen eventuell nur den Geimpften vor einem möglichen schweren Verlauf. Eine weitere Wirkung haben die derzeitigen Impfstoffe nicht. Einige Abgeordnete reden aber immer noch von einer „Herdenimmunität“, die durch die Impfung erreicht werden könne. Dies ist das Wunschdenken von vor über einem Jahr zu Beginn der Impfungen. Die Erkenntnisse sind schon lange überholt, das Virus mehrfach mutiert, die Impfstoffe veraltet. Das Paradoxon hierbei: die Bewertungen werden von staatlichen Stellen veröffentlicht, die Erwartungshaltung wäre, dass die Abgeordneten sie auch lesen. Geschieht offensichtlich nicht.

Aktuelle Zahlen des RKI: identische Inzidenzen bei allen Impfstatus.

Beispiel 7

Der Bundesgesundheitsminister warnt heute im gewohnten Tonfall davor, das ganze Land werde im Herbst „in Geiselhaft dieser Menschen“ sein und meint damit die Ungeimpften. Wenn wir uns mal kurz erinnern – noch im letzten Herbst hat er prophezeit, wer nicht geimpft oder genesen sei wäre im März diesen Jahres schon verstorben. Eigentlich hätte sich das Problem ja schon erledigt haben müssen – warum warnt er denn weiterhin so vor den Ungeimpften? Sind die nicht schon alle tot?

Beispiel 8

Die Angst vor der Überlastung des Gesundheitssystems sollte dazu führen, dass dem Gesundheitssystem alle erforderlichen Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden, um die weiterhin drohende Krise zu beherrschen. In verschiedenen Medien war letzte Woche allerdings Erstaunliches zu lesen, bspw. beim rnd:

„Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll angekündigt haben, die Corona-Sonderzahlungen für Kassenärzte streichen zu wollen. … Zu den Sonderzahlungen zählen unter anderem zusätzliche Kosten für Schutzausrüstung und die Corona-Hotline. Als Begründung habe Lauterbach aufgeführt, dass unter „Berücksichtigung der stabilen Situation auf den Intensivstationen“ aktuell eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht mehr zu erwarten sei. Der Minister habe vor einer Woche auf saisonale Effekte verwiesen, die sich wahrscheinlich günstig auf die Neuinfektionen auswirken würden. „Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die Omikron-Variante deutlich mildere Verläufe verursacht“, hieß es demnach in dem Brief.“

Gibt es also doch keine Überlastung? Wird uns was Falsches vermittelt?

Beispiel 9

Es wird permanent mit der Überlastung der Krankenhäuser gewarnt. Die Melde-Inzidenzen bei Corona steigen. Allerdings sind die Belegungen in den Krankenhäusern mit schweren Atemwegserkrankungen (zu denen auch Corona zählt) deutlich unter dem Niveau der vorpandemischen Jahre. Paradox, oder? Oder vielleicht einfach falsche und unvollständige Kommunikation?

Zumindest wäre niemand 2019 auf die Idee gekommen, eine Impfpflicht gegen Influenza einzuführen oder Kinder in der Schule Maske tragen zu lassen. Dabei waren die Fallzahlen im Frühjahr höher als in diesem und im letzten Jahr.

Quelle: RKI

Paradox Beispiel 10

Heute im Bundestag… Nein, das verkneife ich mir jetzt…

 

 

Mein Beitrag darf gerne geteilt werden:

Wenn Sie auf die entsprechenden Buttons klicken, werden Daten an Facebook oder WhatsApp übertragen und unter Umständen dort auch gespeichert. Die Betreiberin dieser Seite hat keinen Einfluss auf die Datenerhebung und deren weitere Verwendung durch die sozialen Netzwerke.
Nähere Informationen entnehmen Sie bitte meiner Erklärung zum 
Datenschutz.