Sie kennen das: bei schönem Wetter sind wir alle auf einmal besser gelaunt, entspannter und fröhlicher = Frühlingsgefühle! Das ist der Einfluss der Sonne und des helleren Lichts auf die „Glückshormone“ Serotonin und Endorphine. Serotonin macht gelassener, Endorphine machen glücklich. Aber wie war das mit der Frühjahrsmüdigkeit?
Serotonin ist ein gutes Beispiel für die verschiedenen Aufgaben, die die Hormone für uns haben. Es wirkt u.a. auf Herz-Kreislauf, die Blutgerinnung und vor allem den Darmtrakt. Serotonin reguliert unsere Emotionen, deswegen versuchen die meisten Antidepressiva ihre Wirkung über die Serotoninaufnahme zu entfalten. Serotonin ist am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt, steuert unseren Appetit und noch vieles mehr.
Für einen gesunden Schlaf sind weiterhin Cortisol und Melatonin verantwortlich. Beide unterliegen einem natürlichen Tagesrhythmus, der allerdings störanfällig ist. Da beide Hormone als Gegenspiele fungieren, bringt die Störung des einen Hormons eine Störung des anderen mit sich.
Melatonin ist das Schlafhormon. Es wird in der Zirbeldrüse (Epiphyse) gebildet. Die Produktion von Melatonin unterliegt dem circadianen Rhythmus und wird durch das Tageslicht beeinflusst. Die Helligkeit nimmt von der Dämmerung bis Mittag stark zu um dann auch rasch wieder abzunehmen. Die einsetzende Dunkelheit lässt die Ausschüttung von Melatonin steigen.
Als Beispiele für die Lichtstärken in Mitteleuropa (Quelle: Wikipedia) in lux (Maßzahl für die Helligkeit):
- Sommer, klarer Himmel, mittags: 90.000 lux
- Sommer, bedeckter Himmel, mittags: 19.000 lux
- Winter, klarer Himmel, mittags: 20.000 lux
- Winter, bedeckter Himmel, mittags: 6.000 lux
- Dämmerung: 3-750 lux
- Büro-/Zimmerbeleuchtung: 500 lux
- Kerze (1 Meter entfernt): 1 lux
- Vollmondnacht: < 0,36 lux
Somit wird klar, warum wir uns bei Helligkeit wacher fühlen, als an trüben Tagen oder im Winter. Die natürliche Cortisolausschüttung wird angekurbelt, das Schlafhormon runter gefahren. In der Tat schlafen wir im Sommer auch weniger als im Winter.
Frühjahrsmüdigkeit oder Frühlingsgefühle?
Melatonin und Serotonin sind auch die beiden Verursacher der Frühjahrsmüdigkeit. Wenn sich die Serotoninausschüttung auf das hellere Licht einstellt und Melatonin weniger gebildet wird, dann kann es im Frühjahr erst mal zu Anpassungsstörungen kommen, bis die Hormone wieder im Gleichgewicht sind. Dies kann Kopfschmerzen, Kreislaufschwierigkeiten und verstärkte Müdigkeit erzeugen.
Mein Tipp ist daher: nutzen Sie jede Möglichkeit um ans Tageslicht und in die Sonne zu kommen. So wird die Serotoninausschüttung angeregt und die Müdigkeit lässt nach. Auch wenn es cooler aussehen mag – lassen Sie die Sonnenbrille weg. Auch die Netzhaut des Auges muss sich an das hellere Licht gewöhnen. Das geht schneller, wenn das Auge nicht künstlich verdunkelt wird.
Frisches Obst, Gemüse und Bewegung helfen ebenfalls. Achten Sie auf eine ausreichende Wasserzufuhr. So kann sich Ihr Körper auch schneller an die Frühlingsgefühle gewöhnen…
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