Zöliakie (= glutensensitive Enteropathie)

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Vor ein paar Jahren galt diese Erkrankung in Deutschland noch als Exot, da man davon ausging, dass weniger als einer von maximal 1000 Menschen darunter leiden würde. Neuere Untersuchungen haben aber ergeben, dass tatsächlich mindestens 1% der Bevölkerung von Zöliakie betroffen ist.

Erschwert wird die Diagnosefindung dadurch, dass nur 10-20 % der Betroffenen die typischen Symptome in der vollen Ausprägung zeigen. Der Rest hat keine oder unspezifische Beschwerden. Die Dunkelziffer ist dementsprechend recht hoch.

Bei der Zöliakie kommt es zu einer chronischen Entzündung der Darmzotten und einer sogenannten Zottenatrophie. Das heißt, die Zotten bilden sich immer weiter zurück. Da sich die Oberfläche des Dünndarms immer weiter verkleinert, wird somit die Närhstoffaufnahme erschwert und infolgedessen kommt es zu einem Nährstoffdefizit (Malabsorption). Dieser ist dann wiederum der Auslöser für eine Folge weiterer Symptome. Die Zöliakie ist daher keine reine Erkrankung des Darms, sondern betrifft den gesamten Körper.

Die Ursache der Erkrankung ist eine Unverträglichkeitsreaktion gegen Gliadin, wordurch eine chronische Entzündung ausgelöst wird. Typische Symptome sind chronische Bauchschmerzen, Durchfälle und Blähungen.

Zöliakie kann in jedem Alter auftreten, sie gilt als unheilbar. Es existiert keine ursächliche Therapie, sondern als einzige Maßnahme muss eine strikte glutenfreie Ernährung eingehalten werden. Nur so können Symptome eingedämmt und spätere Komplikationen vermieden werden.

Unspezifische Symptome bei Zöliakie öfter als vermutet

Arthritis und chronische Hepatitis können als Symptome auftreten, ohne dass Beschwerden im Darm bestehen. Bei Depressionen, Osteoporose, Knochenschmerzen oder einem unerklärlichen Eisenmangel sollte eine Zöliakie ausgeschlossen werden. Dies gilt vor allem, wenn eine weitere Autoimmunerkrankung vorliegt oder Zöliakie in der Familie bereits diagnostiziert wurde.

Ich teste neue Patienten über die Bioresonanzmethode nahezu immer auch auf eine Reaktion auf Gluten. Sollte diese positiv ausfallen und die Symptome passen, so steht als nächstes ein Stuhltest auf Anti-Gliadin-sIgA sowie Anti-Transglutaminase-IgA. Sollten hier wiederum positive Ergebnisse auftreten stellt eine Dünndarmbiopsie die Absicherung der Diagnose dar. Achtung: der Test auf Antikörper ist nur erfolgreich, wenn vorher keine glutenfreie Diät eingehalten wurde! Dies ist wichtig. Wenn ein Verdacht besteht und eine weitere Diagnostik notwendig wird, dürfen Sie vorher kein Getreide und keine Mehlprodukte meiden!

Quellen:

https://www.dzg-online.de/

https://www.aerzteblatt.de/archiv/171573/Zoeliakiepraevalenz-bei-Kindern-und-Jugendlichen-in-Deutschland

Herold: innere Medizin

https://www.enterosan.de/leistungen/stuhldiagnostik/glutenunvertraeglichkeit.html