Kennen Sie das Problem? Aller paar Monate wieder brennt es beim Wasserlassen und Sie leiden unter häufigem Harndrang? Das ist echt gemein – ständig das Gefühl „müssen“ zu müssen und dann tut es auch noch sau-weh… Blasenentzündung (Cystitis)! Jede zweite Frau hat mindestens einmal im Leben eine, davon erlebt jede 4. Frau wiederkehrende Entzündungen. Antibiotika helfen häufig leider nicht.
Nach den Wechseljahren wird es für viele Frauen besonders schlimm, da aufgrund des veränderten Hormonspiegels die schützende Schleimhaut im Urovaginalbereich schwindet. Keime können somit leichter in die Blase vordringen.
Warum helfen Antibiotika häufig nicht gegen Blasenentzündungen?
Bereits im letzten Jahr wurde ein mögliches mikrobielles Zusammenspiel mehrerer Keime als Grund der wiederkehrenden Blasenentzündungen gefunden und die Frage geklärt, warum Antibiotika häufig keine Abhilfe schaffen. Und nun gibt es neu auch eine gezielte Laboruntersuchung, um dies diagnostizieren zu können. Diesen Test biete ich Ihnen jetzt auch in meiner Praxis an.
Unsere Schleimhäute sind von nützlichen Bakterien besiedelt. Dies betrifft nicht nur den Darm, sondern auch alle anderen Schleimhäute – eben auch den Vaginal- und Blasenbereich. Tatsächlich wurde nun erkannt, dass in der Blase selbst eine Schutzflora aus Bakterien existiert, das sogenannte Urobiom. Ist diese gestört, so begünstigt dies Blasenentzündungen.
Bakterien in unserem Körper haben standortbezogene Aufgaben, bzw. an der einen Stelle sind sie nützlich, an anderer Stelle nicht. So gehören bestimmte Escherichia Coli Bakterien in gewissen Mengen zu den unverzichtbaren Bewohnern des Darms. Sie erfüllen dort wichtige Aufgaben. Wenn diese Bakterien nun aber aufgrund bspw. einer Abwehrschwäche in die Blase geraten, dann nisten sie sich dort ein und entziehen sich dem Immunsystem und den üblichen Antibiotika.
Bakterien sind schlau, sie versuchen sich unserer Diagnostik zu entziehen
Das Fatale ist, dass diese E. Coli Bakterien sich in die Zellen der Harnblasenwand zurückziehen können. Dort bilden sie inaktive Reservoirs, sie schlafen sozusagen und warten auf die nächste Gelegenheit um frei gesetzt zu werden. Sie sind dann eben auch in den gängigen Tests nicht nachweisbar, da sie in diesem Stadium nicht stoffwechselaktiv sind.
An dieser Stelle kommt nun ein anderes Bakterium im Körper der erkrankten Frau zur Aktion um das E. Coli „aufzuwecken“: das Gardnerella vaginalis. Dringt dieses nun in die Blase ein, so zerstört es die oberste Schicht der Blasenschleimhaut. Die inaktiven E. Coli werden quasi aufgeweckt und somit wieder frei gesetzt. Die nächste Blasenentzündung ist vorprogrammiert.
Gardnerella vaginalis befindet sich bei etwa 40% aller Frauen im Mikrobiom, also der sogenannten Vaginalflora. Meist ist dieser Keim nur in geringen Mengen vorhanden, er kann sich aber stark vermehren und dann nicht nur die schlafenden E. Coli aktivieren sondern auch schwere Nierenschäden verursachen.
Die aktivierten E. Coli führen nun zu erneuten Entzündungen um sich danach wiederum zu organisieren und in die Blasenschleimhautzellen zurück zu ziehen.
Ein neuer Test verspricht bessere Therapiemöglichkeiten bei Blasenentzündung
Um der Ursache für wiederholte Blasenentzündungen auf den Grund zu kommen, sollte daher ein Test erfolgen nicht nur auf den pathogenen (krankmachenden) Keim E. Coli. Wie beschrieben ist dieser sehr häufig inaktiv in den Zellen versteckt und wird daher nur mit Spezialtests gefunden. Insbesondere die Suche nach dem Trigger-Bakterium für die Reaktivierung des E. Coli ist zielführend um den Teufelskreis immer wiederkehrender Blasenentzündungen gezielt durchbrechen zu können.
Um eine zielgerichtete und somit erfolgreiche Therapie bei wiederkehrender Blasenentzündung einleiten zu können, ist es daher enorm wichtig, die aktuelle Phase dieses Kreislaufs, in der sich die Patientin befindet, zu bestimmen. Sucht man mit herkömmlichen Tests zum falschen Zeitpunkt, so wird man nicht fündig und kann eben auch keine effektive Therapie einleiten.
Ich kann meinen Patientinnen nun den neuen Cystitis Check des MVZ Institut für Mikroökologie empfehlen. Vereinbaren Sie einen Termin um alles weitere zu besprechen.
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Quellen:
MVZ Institut für Mikroökologie
Dr. rer. nat. Lilian Schoefer, Dr. med. Thomas Ellwanger, Beitrag in Naturheilpraxis 08/2018