Dann wäre es sinnvoll zu überlegen, warum es mit dem Abnehmen bislang nicht funktioniert hat und mal etwas anders zu machen als bisher….. Denn einer der häufigsten Fehler ist es, die Kalorien einfach zu reduzieren und sich eine Weile lang ins Fitnessstudio zu quälen. Dass Diäten zum Jojo-Effekt führen, das haben Sie sicherlich schon einmal gehört. Aber warum ist das eigentlich so? Und was kann man stattdessen tun?
Darauf stelle ich erst einmal eine Gegenfrage: wie fühlen Sie sich so? Gestresst, wie die meisten Menschen heutzutage? Hat der Tag zu wenig Stunden, ist die to-do-Liste zu lang? Sind sie permanent am Multitasken, um überhaupt etwas erledigt zu bekommen und nutzen „freie“, unverplante Minuten beim Warten bspw. an der Supermarktkasse, um schon mal eben ins Handy nach neuen Nachrichten zu schauen – statt einfach mal 2 Minuten gar nichts zu tun? Empfinden Sie warten müssen gar als Zumutung, da man Ihnen Ihre Zeit raubt?
Fragen Sie sich auch manchmal – „und wo bleibe eigentlich ich“?
Permanenter Alarmzustand
Und dann klappt es mit dem Abnehmen nicht?!? Sie sollten sich nicht weiter wundern, sondern hier weiterlesen. Denn hier kommt wahrscheinlich die Antwort.
Wir befinden uns heutzutage im permanenten Alarmzustand, zu viele Dinge müssen auf einmal erledigt werden. Der Druck in der Arbeitswelt wird immer höher, immer mehr soll in kürzerer Zeit erledigt werden. Dafür gibt es das in meinen Ohren menschenverachtend klingende Wort „Arbeitsverdichtung“. Der Puls schlägt im wahrsten Sinne immer schneller! Wertschätzung ist an vielen Arbeitsplätzen ein Fremdwort und auch die Solidarität untereinander nimmt häufig ab. Pendeln in vollen Zügen oder Dauerstau… Dazu kommen die privaten Aufgaben, Haushalt, Familie, Hobbies… Und nicht zuletzt sind wir permanent online und erreichbar. Gut, wenn das Handy wenigstens abends mal ausgeschaltet wird – aber wer macht das denn schon konsequent?
Abnehmen im Dauerstress?!?
Für diese Art von Dauerstress ist unser Körper jedoch überhaupt nicht gemacht. Diese rasante Entwicklung ging unserem Nerven- und Hormonsystem zu schnell. Rein körperlich sind wir noch irgendwo in der Steinzeit, als Stress bedeutete, dass akute Lebensgefahr bestand und wir schnell zwischen Kampf und Flucht entscheiden mussten. Der launische Chef, der Stau auf der Autobahn, die nicht abgearbeiteten E-Mails, der schiefe Blick der Kollegin – dies alles bedroht nun ehrlich gesagt nicht gerade unser Leben. Aber unser Stresssystem kann nicht unterscheiden und springt genauso an, als würde der Säbelzahntiger vor uns stehen; und dies dauerhaft, permanent, den ganzen Tag….
Ein Adrenalinschub jagt den nächsten. Adrenalin führt dazu, dass der Körper nach schnell verfügbarer Energie verlangt – und das ist Glucose. Heißhunger nach Süßigkeiten kann die Folge sein, ebenso auch die Aktivierung von gespeicherter Glucose aus der Leber und den Muskeln. Durch das Adrenalin wird unserem Körper vorgegaukelt, er schwebe in Lebensgefahr – meist sitzen wir dabei aber nur auf dem Stuhl und ärgern uns über ein falsches Wort eines Mitmenschen. Lebensgefahr sieht anders aus. Körperlich abgebaut wird die frei gesetzte Energie auch nicht. Der Körper kann sich dann nicht anders helfen, als diese Energie in Fettpolster umzusetzen. Das macht für ihn ja auch Sinn, denn für die nächsten Stressmomente hat er dann zusätzliche Reserven….
Katastrophal ist es vor allem, wenn statt Glucose Fruchtzucker kommt, wie er in vielen Süßigkeiten und Softdrinks verarbeitet ist. Denn dieser wird fast komplett in Fett umgewandelt!
Ängste und Schuldgefühle führen zu weiterem Stress
Weiterhin haben viele Menschen heutzutage Ängste, manchmal diffuse, manchmal konkrete. Vielleicht kommen auch noch Schuldgefühle hinzu, wenn wir mal wieder am Ende des Tages das Gefühl haben, nicht alles geschafft zu haben und nicht perfekt gewesen zu sein. Auch dies schafft Stress und aktiviert das gesamte System.
Dieser Dauerstress bringt unser autonomes Nervensystem ins Ungleichgewicht. Als weitere Folge wird permanent das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Cortisol ist auch ein Fettspeicherhormon!
Aber was war in der Entwicklungsgeschichte für unsere Körper echter, dauerhafter Stress? Mangel an Nahrung = Hunger! Unsere Vorfahren kannten noch Naturkatastrophen, Missernten, Kriege – alle verbunden mit der Sorge: wo bekomme ich morgen etwas zu essen her?! Wir hingegen kennen übervolle Supermärkte und Überangebot – aber die wenigsten von uns echten Hunger. Das weiß aber unser Körper nicht und tut das, was er meint es sei richtig: bei Stress den Stoffwechsel reduzieren und Reserven anlegen: Fettpolster – denn wer weiß, was morgen ist, ob es dann noch was gibt…..
Und nun kommen wir zurück zu den Diäten: da hat dann der Körper nämlich auf einmal sogar Recht behalten. Die Nahrung wird knapp!! Der Stoffwechsel ist bei dem vorherigen Dauerstress aber schon so runter gefahren worden, dass die Fettverbrennung nicht anspringt. Stattdessen wird erst mal Muskelmasse abgebaut, da die hierin enthaltenen Proteine vermeintlich erst mal wertvoller sind und zu Glucose und anderen Stoffen umgewandelt werden können.
Ist Sport wirklich so eine gute Idee?
So – und nun kommen Sie vielleicht auch noch auf die Idee, Sport zu treiben und rennen auf einmal durch den Wald?! Können Sie sich vorstellen, welche Reaktion Ihr Körper darauf zeigt? Für das Nerven- und das Hormonsystem ist dies die Bestätigung schlechthin! Flucht!! Gefahr droht!!! Stress pur! Besser mal alle Reserven bei sich behalten – wer weiß, wie das noch weiter geht…..
Klar, es gibt Menschen, die durch Kalorienreduzierung und/oder Sport abnehmen. Aber bei diesen ist das autonome Nervensystem im Gleichgewicht, sodass beide Anteile ihre Arbeit übernehmen können. Bei Dauergestressten kommt es zu den oben genannten Verschiebungen.
Was also tun? Entschleunigen, entstressen… Verringern Sie Ihre Überlastung, damit Ihr Nervensystem und Ihre Hormone eine Chance haben! Leichter gesagt als getan!? Dann lassen Sie sich dabei helfen. Vereinbaren Sie einen individuellen Termin zur Beratung und Behandlung.
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Quellen und Literaturempfehlungen:
- Libby Weaver: „Das rushing woman Syndrom“, Trias Verlag
- Anna Cavelius und Detlef Pape: „Fructose-Falle“, Goldmann Verlag
- Michael E. Platt: „Die Hormonrevolution“, VAK Verlag
- Dr. med. Annelie Scheuernstuhl und Anne Hild: „Natürliche Hormontherapie“, Aurum Verlag