Schinken, Schnitzel und Currywurst – wie wichtig ist Ihnen Ihre Gesundheit wirklich?

Schweinefleisch (Foto: Adobe Stock)

Schweinefleisch (Foto: Adobe Stock, © HQUALITY)

Bei diesem Thema kenne ich kein Pardon: Schweinefleisch sollten Sie wirklich aus verschiedenen Gründen von Ihrem Speiseplan streichen, denn:

Die im Schweinefleisch enthaltene Arachidonsäure fördert Entzündungen

„Schweinefleisch ist für Rheumatiker tabu, denn es fördert die Entzündung in den Gelenken“, sagte der Jenaer Ernährungswissenschaftler Professor Gerhard Jahreis bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bereits im Jahr 2009. Warum ist das so? Es gibt verschiedene Gründe, die ich Ihnen hier erläutern möchte. Zum einen enthält Schweinefleisch wesentlich mehr Arachidonsäure als andere Fleischsorten. Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren. Wir stellen sie sogar selbst in unseren Körpern aus Linolsäure her, denn sie ist ein wichtiger Grundstoff für Funktionen in unserem Körper, vor allem für eine gesunde Nerven- und Hirnfunktion. Das Problem ist allerdings, dass die meisten Menschen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem ungesunden Verhältnis zu sich nehmen mit einem deutlichen Überschuss der letzteren.

Zu viel Arachidonsäure durch die Nahrung aufgenommen gilt als entzündungsfördernd. Sie ist vor allem in Schweineschmalz und in Schweineleber vorhanden, aber auch im Fleisch: und je fetter, desto mehr Arachidonsäure!

Menschen mit entzündlichen Erkrankungen, sei es einer entzündlichen Autoimmunerkrankung (z.B. MS oder Hashimoto Thyreoditis), oder einer Gelenkerkrankung wie rheumatoider Arthritis, aber auch an chronischen Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) Erkrankte sollten Schweinefleisch am Besten in jeder Form vermeiden!

Schon einmal von Neu5Gc gehört?

Chronische Entzündungen können aber vermutlich auch durch eine im roten Fleisch enthaltene spezielle Sialinsäure (Neu5Gc) verstärkt werden. Neuere Krebsforschungen an der University of California haben diesen Stoff im Blick, der in den Zellmembranen und auf den Schleimhäuten von Tieren vorkommt. Im menschlichen Körper findet er sich jedoch nicht. Beim Verzehr von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft wird Neu5Gc nun verdaut und nicht ausgeschieden, sondern im Gewebe abgelagert. Hierdurch wird unser Immunsystem aktiviert und bildet Antikörper, welche eine chronische Entzündung auslösen können.

Interessant ist, dass in menschlichen Tumoren besonders viel Neu5Gc gefunden wird, sodass ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von insbesondere rotem Fleisch und Krebserkrankungen nahe liegt.)

Schützen Sie sich vor Krebs

Rotes Fleisch gilt generell als krebsfördernd, vor allem für Magen- und Dickdarmkrebs. Insbesondere bei verarbeiteten Fleischprodukten gilt es als erwiesen, dass die Inhaltsstoffe krebserregend sein können. Und in Würsten findet sich nun einmal vor allem Schweinefleisch, da dies am streichfähigsten verarbeitet werden kann. Verantwortlich sind außer dem erwähnten Neu5Gc noch weitere bestimmte Inhaltsstoffe des Fleisches, wie das sogenannte Hämeisen, das dem Fleisch seine rote Farbe gibt. Aber vor allem auch Nitrate und Nitrite, sowie Konservierungsstoffe in verarbeiteten fleischhaltigen Nahrungsmitteln stehen unter dem Verdacht, krebserregend zu sein.

Fettleber durch Fleischkonsum

Nicht nur Alkohol und zu viel Fructose sind die mögliche Ursache eine Fettleber zu produzieren, sondern auch ein hoher Fleischkonsum, wie Anfang 2017 in einer Studie bewiesen wurde.

Histamin – ich teste bei meinen PatientInnen immer öfter eine Belastung

Schweinefleisch enthält große Mengen Histamin, deutlich mehr als andere Fleischsorten. Histamin ist ein hormonähnlicher Botenstoff, den wir Menschen auch selbst bilden. Er wird ausgeschüttet als Schutz gegen schädliche Stoffe, vor allem im Atmungstrakt und im Verdauungssystem. Es lässt Gewebe anschwellen und verschließt somit Durchgänge im Körper. Wir kennen diese Reaktion vor allem bei Mückenstichen – das Gewebe schwillt an und es beginnt zu jucken.

Histamin führt also im Körper zu einer Entzündungsreaktion. Menschen, die unter Allergien leiden, kennen dieses Phänomen – vor allem Heuschnupfengeplagte. Bekannt sind die sogenannten Antihistaminika als Medikamente gegen angeschwollene Schleimhäute bei Allergien.

Wird Histamin mit der Nahrung übermäßig aufgenommen, bspw. durch Schweinefleischkonsum, so können Entzündungen verstärkt werden. Diese belasten den Körper, reizen das Immunsysten und erzeugen: Schmerzen!

Eine Reihe von Krankheitsbildern werden ebenfalls mit erhöhten Histaminwerten in Verbindung gebracht: Kopfschmerzen und Migräne, Verdauungsprobleme aller Art, Hauterkrankungen und Herzkreislauf- und Blutdruckprobleme.

Hormone und Giftstoffe

Wachstumshormone in der Schweinemast führen zu Veränderungen im menschlichen Körper, da das körpereigene Hormonsystem beeinflusst wird. In der EU ist der Einsatz von Wachstumshormonen in der Schweinemast bislang nicht erlaubt. Es bleibt zu hoffen, dass auch mit den neuen Freihandelsabkommen sich daran nichts ändern wird…

Die meisten Giftstoffe sind fettlöslich. Dies bedeutet, dass Gifte, die wir zu uns nehmen und nicht wieder ausscheiden im Fettgewebe gespeichert werden. Aus diesem Grunde ist es immer sinnvoll, Diäten und Gewichtsverluste mit einer Entgiftung zu verbinden, da beim Auflösen von Fettgewebe die Giftstoffe frei gesetzt werden und uns stark belasten.

Was bedeutet dies nun aber für den Konsum von besonders fetthaltigem Schweinefleisch? Ich glaube, dass können Sie sich nun selbst beantworten, denn Schweine leben nicht steril und sind auch in ihrem kurzem Mastleben einer ganzen Reihe von Giften ausgesetzt. Die eingelagerten Giftstoffe landen auf Ihrem Teller.

Zu Tode gequälte Pferde für Ihr Schnitzel?

Und zum Schluss noch ein Hinweis, der nichts mit ihrer persönlichen Entscheidung für oder gegen ihre Gesundheit zu tun hat.

Die Situation der europäischen Massentierhaltung sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Tiere werden auf engstem Raum gehalten und schnellstmöglich gemästet. Über diese Zustände wurde und wird ausführlich berichtet.

Ich habe mich bereits vor 15 Jahren u.a. aus ethischen Gründen entschlossen, kein Fleisch mehr zu essen – aus Gründen des Tierschutzes, aber auch weil ich es für Wahnsinn halte, billiges Tierfutter aus Südamerika nach Europa zu importieren um hier in den Mastbetrieben zu verfüttern und die Folgen für Umwelt und Menschen in den Anbaugebieten zu ignorieren.

Mir war aber auch bislang nicht bekannt, dass in Südamerika auf sogenannten „Blutfarmen“ massenhaft trächtige Stuten gequält und geprügelt werden, um ihnen bis zu zwei mal in der Woche 10 Liter (= ¼ ihrer Blutmenge) ihres Blutes abzuzapfen, um das Hormon PMSG zu erzeugen. Die Stuten verenden so geschwächt zum großen Teil elendig. Und die Pferde-Föten werden auf grausame Weise abgetrieben.

PMSG wird von Pharmaunternehmen weiter verarbeitet, um in der Schweinemast eingesetzt zu werden. Es macht Sauen zur selben Zeit brünftig. Somit wird die Trächtigkeit der Muttersauen synchronisiert, aller Ferkel werden somit zur selben Zeit geboren. Dies dient somit der Optimierung der „Ferkel-Produktions-Betriebe“. Tierquälerei im großen Stil für Produktivitätssteigerung und Gewinnmaximierung!

Quellen:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/handel-grausamer-bluttransfer-1.2668283

http://www.mdr.de/investigativ/rueckblick/fakt/pferdeblut-hormongewinnung-100.html

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/massentierhaltung-hormone-aus-stutenblut

(https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Wie_rotes_Fleisch_das_Krebsrisiko_erhoehen_koennte1771015589721.html