Eigenverantwortung: eine der Säulen unserer Gesundheit

Die Menschen werden immer kränker, das zeigen die Statistiken der Krankenkassen. Mögliche Ursachen dafür gibt es zahlreiche. Was ist die Basis für eine stabile Gesundheit? Körper, Geist und Seele beeinflussen sich gegenseitig – das wird immer wieder vergessen. Eine der Säulen der Gesundheit ist die Selbstwirksamkeit und dazu gehört vor allem die Eigenverantwortung.

Wie ich bereits vor 2 Jahren geschrieben hatte, ist ein wichtiger Faktor zur Gesundheit unsere Erwartung an die Selbstwirksamkeit. Was verbirgt sich hinter dem Begriff Selbstwirksamkeit? Es ist die Fähigkeit, Einfluss nehmen zu können auf unsere persönlichen Dinge und auf unsere äußeren Umstände. Dazu gehört es, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und die eigenen Entscheidungen treffen zu können. Es ist das wichtige Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben. Menschen, die Vertrauen darin haben, etwas selbst bewirken zu können, haben deutlich bessere Voraussetzungen, gesund zu bleiben. Eigenverantwortung ist auch das Gefühl, nicht machtlos äußeren Bedingungen ausgeliefert zu sein, sondern Einfluss auf das eigene Schicksal nehmen zu können. Dies ist ein bedeutender Faktor für freie Selbstverwirklichung und damit für unsere geistige Gesundheit.

Eigenverantwortung und die Erwartung der Selbstwirksamkeit

Das Erleben von Selbstwirksamkeit ist ein entscheidender Faktor im Entwicklungsprozess des Menschen. Während kleine Kinder noch komplett abhängig von ihren Eltern sind, wächst mit der Zeit die Eigenständigkeit und auch die Eigenverantwortung. Wir lernen als Kinder, dass wir durch unser Handeln Veränderungen bewirken können. Mit der Pubertät beginnt dann die Loslösung und hier sollte das Gefühl der Selbstwirksamkeit in allen Lebenslagen steigen. Damit geht einher, dass wir auch Verantwortung übernehmen: zuerst vor allem Eigenverantwortung. Der junge Mensch wird erwachsen, zieht aus und entscheidet für sich selbst. Wenn alles gut geht, dann kann er seine eigenen Entscheidungen bewusst treffen und sein Leben gestalten.

In der Regel möchten wir als Erwachsene nicht mehr wie Kinder behandelt werden. Wir wissen instinktiv, dass eben diese Selbstwirksamkeit für uns wichtig ist. Deswegen lösen wir uns von unserem Elternhaus – das ist gut und gesund für unsere Psyche.

Wenn wir wieder zu Kindern (gemacht) werden

Was passiert aber, wenn nun an die Stelle des Elternhauses jemand anderes tritt, uns bevormundet und wie Kinder behandelt. Was ist, wenn dies beispielsweise die Regierung oder der Staat macht? In einem Kommentar im britischen „Telegraph“ schrieb der Autor kürzlich über die zunehmende Infantilisierung der Bevölkerung, einem „politischem Long-Covid“.

Als Kinder glauben wir fest daran, dass unsere Eltern wissen, was das Beste für uns ist. In Krisen- und Ausnahmesituationen vertrauen und glauben viele Menschen der Regierung. Wenn wir von etwas überfordert sind, dann sei es besser, wenn jemand für uns entscheidet. Die werden das schon machen, da muss ich kleines Licht mir ja keine Gedanken machen. Was die Politiker unbedingt dazu befähigen soll ist allerdings unklar. Dass einige Bundestagsabgeordneten noch nicht einmal eine abgeschlossene Berufsausbildung haben? Geschenkt, sie werden trotzdem schon wissen, was gut ist für uns alle.

Das Problem dabei ist, dass es zum einen nicht gesichert ist, dass der Staat, bzw. die Regierung immer wirklich das Beste für uns will. Denn unsere Bedürfnisse sind individuell verschieden. Das andere ist, dass wir offenkundig von einer Krise in die nächste kommen und damit gar kein Spielraum mehr bleibt für eigenes Handeln. Durch permanente Krisen verlieren wir die Möglichkeiten der individuellen Eigenverantwortung.

Hab keine Angst, ich kümmere mich schon

In der Tat ist mir schon seit geraumer Zeit aufgefallen, dass die diversen Regierungsstellen und damit auch die Medien zu uns reden wie mit Kleinkindern. Eine medizinische Behandlung ist ja nur ein „Piks“. Dazu kommt Comic-Sprache mit Wumms und Doppelwumms. Die Stilkritik der SZ ordnet diese „Sprache“ auch gleich passend ein: „Hab keine Angst, Baby, ich bin da, um dich zu schützen.“ Der Autor meint das aber offensichtlich sogar ernst. (SZ, 30.09.22)

Kindersprache oder Eigenverantwortung?

Kindersprache oder Eigenverantwortung (Screenshot Tweet @MWGLP)?

Eben genau dieses Gefühl soll ja genau bewirkt werden: der Staat kümmert sich um dich. Eine Impfwerbung wie „Impfiana Jones – auf der Jagd nach dem zweiten Booster“ – wen soll das ansprechen? Ich wünsche mir tatsächlich auch heute noch, von der Politik als mündige Bürgerin angesprochen zu werden und nicht mit Hinweisen, wie ich das Thermostat der Heizung runter drehe oder statt zu duschen einen Waschlappen zu benutzen.

Umso unkontrollierbarer uns eine Situation erscheint, desto eher suchen wir nach einem Halt und nach jemanden, der uns Entscheidungen abnimmt, sich um uns kümmert und uns beschützt. Dann sind wir wie kleine Kinder auch bereit „lieb zu sein“. Bei Kindern dient dieses „lieb sein“ dazu, den wichtigen Schutz nicht zu verlieren, das ist in diesem Alter überlebenswichtig. Als Erwachsener sind wir dann auch lieb und befolgen alle Regeln, die man uns stellt. Es wird ja schon seine Richtigkeit haben und unserem Schutz dienen. Regieren durch Verbreiten von Angst dient dann dem eigenen Machterhalt.

Die Lockdown-Files zeugen vom Macht-Missbrauch der Politik

In diesem Zusammenhang fand ich einen Skandal sehr bemerkenswert, der in England seit Anfang März für großes Aufsehen sorgt und über den hier in Deutschland kaum berichtet wurde. Es handelt sich um die Aufdeckung der Tatsache, dass die Mitglieder der Regierung eben nicht wie liebende und sorgende Eltern agieren, sondern aus Machtinteressen heraus und teils mit unverhohlener Selbstherrlichkeit und Geringschätzung gegenüber dem Volk. Haben Sie von den sogenannten „Lockdown-Files“ gehört? Der britische „The Telegraph“ hat in den letzten Wochen eine Serie von Artikeln veröffentlicht, die sich auf mehr als 100.000 WhatsApp-Nachrichten des ehemaligen britischen Gesundheitsministers Matt Hancock stützt. Dieser musste im Sommer 2021 zurücktreten, u.a. weil er gegen die eigenen, durch ihn verhängten Coronaregeln verstoßen hatte.

Der Inhalt der Nachrichten ist zum Teil wirklich verstörend und lässt Einblick nehmen in die Charaktere der handelnden und verantwortlichen Personen. Natürlich handelt es sich hierbei um englische Politiker. Ich befürchte jedoch, dass sich die Handlungsweise möglicherweise auf Deutschland übertragen lässt. Denn allein die Tatsache, dass die deutschen Medien wie SZ, Zeit, Spiegel und vor allem der öffentlich-rechtliche Rundfunk komplett zu dem Thema schweigen legt die Vermutung nahe, dass man weiß, dass im Glashaus Sitzende nicht mit Steinen schmeißen sollten. Denn ansonsten werden Skandale von der Insel, vor allem seit dem Brexit, immer genüsslich von unseren Medien ausgeschlachtet. Somit hätten diese Files eigentlich ein gefundenes Fressen sein müssen.

Was steht drin, in den Lockdown Files?

Da geht es zum einen um gravierende Fehlentscheidungen. So wurde beschlossen, die limitierten Testkapazitäten in der Anfangsphase der Pandemie nicht den gefährdeten Gruppen, insbesondere den Bewohnern von Pflegeheimen, zukommen zu lassen und stattdessen in der Breite in Arztpraxen und Krankenhäusern zu testen. Ein fataler Fehler, da 30% der Corona Toten eben in den Pflegeheimen verzeichnet wurden.

Sehr laut waren auch die Stimmen nach einem strengen Kontrollapparat und die Möglichkeit, die Maßnahmen gezielt gegen den politischen Gegner einzusetzen. „Mitglieder von Hancocks Team schlugen etwa in einem Chat vor, den Brexit-Vorkämpfer und Lockdown-Kritiker Nigel Farage „einzusperren“, nachdem dieser ein Video von sich in einem Pub in Kent getwittert hatte. Das alles, während Regierungsbeamte in Downing Street 10 illegale Partys feierten – eine Affäre, die unter dem Namen „Partygate“ bekannt wurde.“ (Berliner Zeitung 04.03.2023) Das erinnert sehr an Orwells Buch „Animal Farm“. Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind eben gleicher als andere…

Wenn die Logik aussetzt und Willkür regiert

In Summe ging es weitgehend um Machtspiele und die Maßnahmen sollten „mit der harten Hand der Polizei“ begleitet werden. Der Beschluss der Reduzierung von sozialen Kontakten wurde ohne logische Grundlage beschlossen und die Maskenpflicht war allein politisch motiviert. Es lagen keine klaren Argumente vor. Hohe Strafen (10.000 Pfund) für zurückkehrende Reisende, die die Quarantäne Regeln gebrochen haben, wurden von Boris Johnson als „wunderbar“ bezeichnet und über das Einsperren Reisender in Quarantäne-Hotels wurde sich genüsslich ereifert: „Ich will die Gesichter der Erstklasspassagiere sehen, die in einem Premier Inn Hotel in eine Schuhschachtel einquartiert werden“, entgegnete (Boris) Johnsons Sekretär Simon Case. „Wie viele haben wir denn heute schon eingesperrt?“ (NZZ, 04.03.2023)

Die einzelnen Chat-Nachrichten zeugen von einem extremen Macht-Missbrauch und einer Geringschätzung gegenüber ihren Bürgern. Es klingt fast schon nach Sadismus. Auf jeden Fall hatten die handelnden Personen offensichtlich Gefallen daran gefunden, die Bevölkerung massiv zu gängeln.

Unter Angst verlieren wir die Eigenverantwortung

Der Bevölkerung Angst machen, das war das Ziel. Matt Hancock sagte den Helfern, er wolle „frighten the pants off everyone“, was so viel bedeutet, wie den Menschen eine Todesangst einzujagen. Hierbei ging es eine neue Covid-Variante, die bereits im Umlauf war und deren Veröffentlichung gezielt eingesetzt wurde, um die Einhaltung der Lockdownregeln sicherzustellen.

Dieses Ziel deckt sich mit dem in Deutschland als Panikpapier bekannt gewordenes Strategiedokument des Innenministeriums, das ich hier noch einmal verlinke. Insbesondere die Seite 13 ist in diesem Zusammenhang von Interesse.

Angst machen vor irgendwas, das klappt gut bei kleinen Kindern, um sie gefügig zu machen. Man nennt das auch Manipulation. „Wenn du nicht aufisst, dann gibt es morgen schlechtes Wetter“ – das ist noch eine der harmlosesten Versuche. „Wenn einer deiner Eltern qualvoll stirbt, weil du vergessen hast, dir nach dem Spielen die Hände zu waschen“ – das ist eine ganz andere Kategorie. Vor diesem Hintergrund geben wir doch alle lieber gerne unsere Verantwortung ab an höhere Stellen…

Resilienz schützt unsere Psyche

Aber genau das ist das Fatale! Dieses Vertrauen darin, dass es jemand anderes für uns richten wird – das führt uns genau aus der Möglichkeit heraus, für unser eigenes Leben einzustehen. Damit verlieren wir die wichtige Säule der Resilienz, eben die Selbstwirksamkeit. Dies ist einer der Gründe, warum in den letzten Jahren psychische Erkrankungen immer mehr zugenommen haben.

Ich möchte noch mal auf den eingangs benutzen Begriff der Infantilisierung eingehen. Wer sich für die Methoden der Manipulation interessiert, dem empfehle ich das kompakte Buch „Moderne Propaganda“ von Johannes Menath (Zeitgeist Verlag, 2022). Der Autor beschreibt die Infantilisierung als eine Methode der Propaganda, um durch die Verkindlichung des Adressaten kritisches Denken zu unterdrücken. Erwachsene werden wie unmündige Kinder betrachtet, die bevormundet werden müssen. Der Staat ist dann der Vormund, der sich um alle wichtigen Dinge kümmert und die Entscheidungen trifft. Kritisches Mitdenken ist unerwünscht. Brot und Spiele: TV, Serien gucken, Instagram und Tiktok…

Darf ich das denn überhaupt?

Bei unserer so wichtigen Selbstwirksamkeit geht es eben um die Machterhaltung. Die Macht über die eigenen Entscheidungen und das eigene Leben zu erhalten. Wie will ich mein Leben gestalten? Habe ich da überhaupt noch Einfluss drauf? Zunehmend wird in unser Privatleben hineinregiert. Vor 2 Jahren wurde uns vorgeschrieben, mit wie vielen Menschen wir uns treffen dürfen. 3 Menschen aus 3 Haushalten? Nicht erlaubt! War das nicht blanker Irrsinn? Nicht auf der Parkbank sitzen dürfen und ein Buch lesen? Eigentlich war ständig diese Frage präsent: „darf ich das?“ Dazu gab es ja sogar eine App mit dem gleichlautenden Namen. Diese hat ihre Funktion zum 31.12.22 eingestellt mit und wünscht zum Abschied: „Bleiben Sie gesund, wir wünschen alles Gute und stabile Gesundheit!“.

Auch dieser Riesenflickenteppich an Regeln und Geboten, die nicht mehr durchschaubar waren und sich ständig geändert haben, haben dieses Gefühl des Ausgeliefertseins verstärkt. „Darf ich das denn eigentlich?“ statt „ich mach das so, wie ich es für richtig halte“. Gefühlt waren wir da doch eher drei Jahre alt und nicht erwachsen.

„Bleiben Sie gesund“: mein Appell an Ihre Eigenverantwortung

„Bleiben Sie gesund“ – der neue Alltagsgruß: genau das wünsche ich auch und erinnere noch einmal daran: kümmern Sie sich um Ihre Selbstwirksamkeit. Sie ist entscheidend für Ihre psychische Gesundheit. Übernehmen Sie Eigenverantwortung! Geben Sie die Entscheidungen nicht aus der Hand, hinterfragen Sie alles und überprüfen Sie (ganz wichtig!) mehrere Quellen. Umso enger das Denken wird, desto enger wird der Handlungsspielraum. Dies gilt umgekehrt genauso. Fremdbestimmung schadet der Gesundheit. Nachdem die Corona Panik bei den meisten Menschen ein Ende gefunden hat, wartet ja neben diversen anderen Katastrophen nun schon die „Klima-Apokalypse“. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre sollten wir folgendes gelernt haben

  1. Es gibt nicht DIE Wissenschaft: Wissenschaftler sind nie einer Meinung. Genau das widerspricht dem Prinzip der Wissenschaft. Das gilt bspw. auch für das Thema Klima-Veränderung.
  2. Cui Bono = wem nützt es? Wer verdient daran?
  3. Es ist wichtig, Primärquellen zu lesen – und eben nicht nur das, was Medien und „Faktenchecker“ draus machen.
  4. Wer das meiste Geld hat, der ist präsent und hat Einfluss. Wer steckt denn bspw. hinter den Klima-Aktivistengruppen? Siehe Punkt 2!
  5. Das Spiel mit der Angst: Angst als Herrschaftsinstrument. Bei Angst setzt das logische Denken aus, das ist gefährlich.
  6. Divide et impara: teile und herrsche – spalte die Menschen. Wenn Themen maximal polarisieren, Gruppen sich radikalisieren – dann ist ein Dialog kaum mehr möglich. Das ist ein Phänomen, an das ich mich so extrem wirklich nicht erinnern kann und mittlerweile aber normal geworden ist. Nicht nur traurig, sondern sehr gefährlich.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstwirksamkeitserwartung

https://www.telegraph.co.uk/news/2023/03/23/long-lockdown-has-left-britain-infantilised/

https://www.nzz.ch/international/britische-lockdown-files-whatsapp-leaks-zeugen-von-machtrausch-ld.1728801

https://www.berliner-zeitung.de/coronavirus/corona-die-lockdown-files-geleakte-chats-belasten-britischen-ex-minister-schwer-li.323724

https://www.welt.de/politik/ausland/plus244088799/Grossbritannien-Die-verstoerenden-Details-der-Lockdown-Files.html?

https://www.abgeordnetenwatch.de/sites/default/files/media/documents/2020-04/bmi-corona-strategiepapier.pdf

https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/matt-hancock-leaked-texts-covid-strain-b2294763.html

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