Könnte der Auslöser für viele unserer gesundheitlichen Probleme in einem einfachen Jodmangel liegen? Wenn wir uns mal anschauen, was typische Symptome eines Jodmangels in den Zellen sind und dann überlegen, dass die allermeisten von uns viel zu wenig Jod aufnehmen – dann könnte da doch ein Zusammenhang bestehen? Oder?!
Fangen wir mal an mit der Schilddrüse, sie ist das „Jodorgan“. Und wie viele Menschen haben Probleme mit der Schilddrüse? Da werden Knoten festgestellt und Zysten. Oder die gemessenen Werte sind nicht „optimal“. Über 50% der Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Störung der Schilddrüse! Sobald eine Unterfunktion festgestellt wird, werden dann automatisch künstliche Hormone in Form von Levothyroxin verschrieben. Den PatientInnen wird häufig gesagt: „und das müssen Sie nun Ihr Leben lang einnehmen“!
Jodmangel ist der häufigste Grund für Schilddrüsenerkrankungen
Warum nicht erst mal versucht wird, die Schilddrüse mit Jod und Tyrosin wieder auf Trab zu bringen erschließt sich mir nicht. Oder doch – denn kann es sein, dass da jemand dran verdient? L-Thyrox gehört mit ca. 1,4 Milliarden Tagesdosen im Jahr in Deutschland zu den meistverkauften Medikamenten. Und die Kosten für diese „Therapie“, die gar keine ist, sondern nur ein Hormonersatz, tragen die Krankenkassen – also wir Beitragszahler. Obwohl bei vielen Patienten einfach mal eine Ernährungsumstellung und mehr Jod verordnet werden könnte…
Übrigens verstärkt die Gabe von Schilddrüsenhormonen noch den Jodmangel. Denn wenn der Stoffwechsel angeregt wird, dann steigt auch der Jodverbrauch. Das ist der Grund, warum sich viele Menschen unter der Einnahme von Schilddrüsenhormonen sogar noch schlechter fühlen als vorher!
Unbegreiflich ist auch, dass selbst bei Senioren immer noch ein optimaler TSH Wert von um die 1-2 mU/l angestrebt wird. Vielleicht regelt der Körper den Stoffwechsel im Alter ja gezielt etwas runter, um ältere Menschen nicht zu überfordern?! Ein großer Teil hautsächlich meiner weiblichen Patienten nimmt schon seit Jahren künstliche Schilddrüsenhormone ein. Besser geht es ihnen damit nicht unbedingt, denn die künstlichen Hormone haben auch Nebenwirkungen, vor allem innere Unruhe und Angstzustände können damit zusammenhängen.
Mensch oder Maschine?
Wer mich kennt weiß, dass ich bei der Aussage „ich bin gut eingestellt auf die Hormone“ zusammenzucke. Wir sind keine Maschinen! Menschen kann man nicht „einstellen“! Wichtig ist doch das subjektive Wohlbefinden und nicht optimale Laborwerte!
Aber zurück zum Jod. Jod ist nicht nur für die Bildung der Schilddrüsenhormone wichtig, sondern auch für die Bildung der Geschlechtshormone und der Neurotransmitter. Es regelt Zellwachstum und Zellteilung. Es schützt vor freien Radikalen und trägt zur Entgiftung von Schwermetallen und Halogenen wie Bromid und Fluorid bei. Keime werden durch Jod abgewehrt und das Immunsystem angeregt.
Der Jodmangel ist eklatant: die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Tag 200 µg Jod durch die Nahrung zu sich zu nehmen. Und das ist nur der Wert um die Schilddrüse gesund zu erhalten, nicht für eine Optimalversorgung. Im Schnitt kommen die Deutschen aber nur auf 75 µg!! Woran liegt das?
Reicht es denn nicht, jodiertes Speisesalz zu nutzen? Nein! Jod befindet sich in großen Mengen nur in Lebensmitteln, die aus dem Meer kommen: Seefisch, Meeresfrüchte und Algen! In keinem anderen Lebensmittel findet sich ausreichend Jod. Die Japaner nehmen ein vielfaches an Jod zu sich gegenüber uns Deutschen. Sushi mit Fischfüllung und Algen kennen wir alle. Aber Algen werden in Japan noch in vielen anderen Varianten gegessen. Die Japaner gehören zu den gesündesten Menschen weltweit, sie haben die höchste Lebenserwartung. Ein Zusammenhang mit der Ernährung kann da durchaus gesehen werden.
Schon in den 1950er Jahren wurde ein Zusammenhang mit Jod als Prävention und Therapie gegen Brustkrebs erkannt. Knotenbildung und Zysten kommen in der Brust vor, Jod kann dagegen schützen. Wenn die Schilddrüse schon zu wenig Jod hat, dann bekommen die anderen Drüsen auch zu wenig. Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankungen bei Frauen in Deutschland. Es ist mir ein Rätsel, warum der Zusammenhang mit Jod seit über 60 Jahren bekannt ist, aber keine Prävention in der Hinsicht geleistet wird!?
Wie kommt es aber zu dem großen Mangel an Jod in unseren Zellen?
Zum einen ist die Ernährung eine Ursache, Fisch wird gemieden aus Angst vor Schwermetallen, Mikroplastik und zum Schutz der Meere vor Überfischung. Oder weil er einfach nicht schmeckt. Algen gehören in unserer Kultur nicht auf den Teller. Weitere Gründe sind:
- Rauchen beeinflusst den Jodhaushalt negativ.
- Perchlorate aus der Erdatmosphäre gelangen in den Staub und finden sich somit in unserer Nahrung und in unserem Wasser. Dies sind chemische Verbindungen, die die Aufnahme von Jod in die Körperzelle behindern. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat bereits im Jahr 2015 vor der Wirkung von Perchloraten in unseren Lebensmitteln gewarnt.
- In verschiedenen Medikamenten finden sich Bromide. Bei Jodmangel können diese in die Zellen geraten und so deren Funktion beeinträchtigen. Vor allem bei der Verwendung von Schmerz-, Schlaf oder Beruhigungsmitteln, sowie Antihistaminika sollte auf eine ausreichende Jodversorgung geachtet werden.
- Fluoride, die bspw. in Zahnpasta enthalten sein können, konkurrieren ebenfalls mit Jod.
- Eine Östrogendominanz stört die Jodaufnahme.
- Intensiver Sport mit starkem Schwitzen ebenfalls.
Eine optimale Jodversorgung kann jedoch positiven Einfluss haben auf folgende Erkrankungen:
- Schilddrüsen-Krebs
- Speichelsteine
- Hashimoto Thyreoditis
- Infektanfälligkeit
- Chronische Müdigkeit und Erschöpfung
- Nebennierenschwäche
- Konzentrationsstörungen und ADHS
- Arteriosklerose
- Kopfschmerzen und Migräne
- Keloide (wulstige) Narben
- Prostatavergrößerung
- Fibrozystische Mastopathie und Brustkrebs
- Gebärmuttererkrankungen, Eierstockzysten und Eierstockkrebs
- Magen-Darm-Störungen
- Wechseljahrsbeschwerden
- Unfruchtbarkeit
- Bluthochdruck
- Früh- und Fehlgeburten
- Multiple Sklerose
- Fibromyalgie
Fisch und Algen auf dem Teller?
Hinterfragen Sie sich einmal, wie häufig Sie Fisch und Algen essen. Oder treffen mehrere der folgenden Faktoren auf Sie zu:
- Nehmen Sie Hormone ein, wie bspw. die Antibaby-Pille?
- Sind sie übergewichtig, vor allem am Bauch?
- Sind Sie schwanger oder waren es vor kurzem, stillen Sie gerade?
- Rauchen Sie?
- Schwitzen Sie viel, treiben Sie exzessiven Sport?
- Benutzen Sie bromhaltige Medikamente oder fluoridierte Zahnpasta?
Welche Krankheitssymptome verspüren Sie? Trifft eine der oben genannten Erkrankungen auf Sie zu? Sind Sie infektanfällig oder können trotz Diäten nicht abnehmen. Wurde eine Schilddrüsen- oder andere Hormonstörung bei Ihnen festgestellt? Frieren Sie ständig, auch wenn es warm ist? Sind Sie häufig müde und schnell erschöpft?
Gerne berate ich Sie im Hinblick auf weitere Untersuchungen und Therapiemöglichkeiten.
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Quellen:
„Jod, Schlüssel zur Gesundheit“ – Kyra Kauffmann und Sascha Kauffmann, Systemed Verlag