Kälte macht krank, Kälte kann töten – damit meine ich nicht den direkten Tod durch Erfrieren. Alle Welt diskutiert über die Klimaerwärmung (oder gar „Klimakatastrophe“) und es wird uns suggeriert, dass wir durch das Abdrehen der Heizung einen guten Beitrag zur Verhinderung der drohenden Katastrophen leisten. „Frieren für den Frieden“ hieß es dazu auch noch im letzten Frühjahr. Welche Folgen hat das aber? Was ist mit den Kältetoten, über die keiner spricht?
Energiesparen und Frieren auch als Beitrag zur Klimarettung – es wurde uns durch den Ministerpräsidenten von BW ja sogar per Video gezeigt, wie eine Heizung abzudrehen ist. Wann hat das eigentlich begonnen, dass wir Bürger wie kleine Kinder angesprochen werden?
Kälte hilft den Viren
Frieren auf der einen Seite – auf der anderen Seite wundern sich alle nun aber über die steigenden Krankenzahlen. Nach der neuen Energiesparverordnung darf die Höchsttemperatur in öffentlichen Arbeitsstätten und Büros maximal 19° C betragen. Was passiert aber bei Kälte, was sind die Auswirkungen?
Bei Kälte sinken unsere Abwehrkräfte sowohl gegen Viren wie auch gegen bakterielle Infekte der Atemwege. Ein bestehendes Asthma wird verschlimmert.
Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt im Winter
Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben im Winter, bei kalten Temperaturen ein erhöhtes Risiko. Denn bei Kälte können sich die Blutgefäße verengen. Dadurch entsteht ein erhöhter Widerstand, gegen den das Herz anpumpen muss. Als Ergebnis steigt der Blutdruck und das bedeutet Dauerstress für den Herzmuskel. Die Helios-Kliniken empfehlen daher als ideale Raumtemperatur sogar 24°C.
Auch die deutsche Herzstiftung schreibt von häufigerem Auftreten von Schlaganfällen, Lungenembolien und bestimmten Herzrhythmusstörungen in der kälteren Jahreszeit. „Einzelne Studien deuten darauf hin, dass auch eine kühle Wohnung den Blutdruck erhöhen und das Herz gefährden kann. Patienten mit Problemen der Herzkranzgefäße sollten daher die Wohnung angenehm warmhalten, ohne sie zu überheizen.“ Bei einer Vorbelastung sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden.
Ähnliche Zusammenhänge scheint es zwischen der kälteren Jahreszeit und dem häufigeren Auftreten von Schlaganfällen, Lungenembolien und bestimmten Herzrhythmusstörungen zu geben. Die Wintermonate sind seit jeher die Monate mit den höchsten Sterberaten. Im Sommer sinken sie stark ab. In ganz Europa sterben in den kältesten Monaten 28 % mehr Menschen im Alter über 80 Jahren als in den wärmsten.
Bis zu 335.000 zusätzliche Kältetote in Europa
Während die Medien aber immer nur über Hitzetote berichten, nimmt kaum jemand zur Kenntnis, dass weitaus mehr Menschen aufgrund von Kälte sterben. Das britische Nachrichtenmagazin „The Economist“ hat im vergangenen November einen interessanten Beitrag und Modellierungen von Übersterblichkeiten aufgrund der drastisch gestiegenen Energiekosten veröffentlicht.
Die Berechnungen und Modellierungen sind sehr komplex und hängen natürlich davon ab, ob dieser Winter eher mild oder sehr kalt werden würde. Für einen milden Winter werden zusätzliche 32.000 Kältetote für Europa und für einen sehr kalten Winter bis zu 335.000 Kältetote vorhergesagt!
Kälte hilft Viren. Sie hemmt das Immunsystem, lässt Krankheitserreger in der Luft länger überleben und führt dazu, dass sich Menschen in Innenräumen versammeln.
Die Sache mit dem Hühnerei und dem Gehirn
Insbesondere Klimaaktivisten warnen aber sehr einseitig immer nur vor Hitzewellen. Dabei werden gerne Vergleiche herangezogen, die ein dramatisches Bild erzeugen – bei näherem Hinsehen aber durchaus auch Mumpitz sein können. Ein Highlight dieser Art war diese Woche in der Sendung „Maischberger“ zu sehen. Dort trat mal wieder der TV-Entertainer Dr. Eckhard von Hirschhausen auf. Mittlerweile hat er vom Thema Gesundheit und Corona-Impfungen umgesattelt und betätigt sich als Klimaschützer.
Auf seine ganz spezielle Art stellte er eine These auf, die sich hochdramatisch anhört. So behauptet er, wir Menschen könnten uns nicht an Hitze gewöhnen. Als Beweis dafür führt er an, dass jedes Fieberthermometer bekanntlich bei 42° ende. Denn dies sei der Punkt, an dem Eiweißstoffe ihre Form verändern. Dabei verglich er das menschliche Gehirn tatsächlich mit einem Ei. Lege man ein Ei in warmes Wasser, so würde es hart und nie wieder weich werden können. Damit habe dieses Ei „für immer seine Chance auf Leben vertan“. Die Worte und seine Betonung auf dem „immer“ sind natürlich geschickt verwendet, um nicht zu sagen manipulativ. Bei 42° vergehe die Chance auf Leben…
Auch wir Menschen würden wie ein Ei aus Fett, Wasser und Eiweiß bestehen und könnten uns aus dem „biologischen Limit nicht herauskaufen“. Nun – der menschliche Körper ist jedoch um einiges komplexer als ein simples Hühnerei. Das wird jeder bestätigen können, der einmal eine finnische Sauna bei 90° besucht hat. Die Finnen machen dies sogar häufiger, ganz regelmäßig. Sie pflanzen sich trotzdem fort und sind noch nicht ausgestorben.
Als ausgebildeter Arzt sollte Herr Dr. von Hirschhausen den gar nicht mal so komplexen Vorgang des Abkühlungsmechanismus im menschlichen Körper kennen, auch wenn er nie als Arzt gearbeitet hat. Sehr leicht und kindgerecht erklärt wird dieser Vorgang hier auf der Seite einer WDR-Kindersendung.
Frühstücksei kochen bei 42°
Außerdem sollte ihm der gravierende Unterschied zwischen Körperkerntemperatur und der Außentemperatur bekannt sein. Wollte man seinen Worten Glauben schenken, so wäre das Leben in den vielen deutlich heißeren Ländern dieser Erde ja gar nicht möglich. In der Tat wird das Gehirn bei Hitze weniger gut durchblutet – aufgrund des körpereigenen Kühlungssystem. Aus diesem Grunde fällt uns bei Hitze das Denken schwerer – das heißt aber nicht, dass das Gehirn dauerhaften Schaden nimmt. Steigt jedoch die Körperkerntemperatur über 42° verändern sich tatsächlich Proteine und Enzyme. Dann hat der Körper ein fieberbedingtes Problem – und das ist jedoch von den Außentemperaturen unabhängig.
Nach Dr. Hirschhausens Logik müsste die optimale Außentemperatur für uns ja dann übrigens bei 37 Grad liegen. Auf das Phänomen der Übersterblichkeit im Winter, durch die kalten Temperaturen geht er natürlich bedauerlicherweise auch nicht ein. Seine interessante Ei-These erfährt leider auch keinen Widerspruch.
Übrigens kann man bei Wikipedia über das Kochen von Eiern nachlesen, dass der Dotter bei einer Temperatur von 65 °C gerinnt, das Eiklar sogar erst bei 82,5 °C. Nicht jedoch bei 42°! Wir könnten also sehr lange warten, wenn unser Frühstücksei bei 42° hart werden sollte.
Es ist mir unerklärlich, wie man uns für so dumm verkaufen kann. Seine Stiftung zum Klimaschutz GEGM („Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“) ruft zu Geldspenden auf und wird auch großzügig durch die Bill & Melinda Gates Stiftung unterstützt, in den letzten 2 Jahren mit 1,8 Millionen US$. Ich frage mich da, wie seriös sind die dramatischen Vorhersagen der TV-Klimaschützer tatsächlich, wenn dieser einfache Vergleich von Menschen mit Hühnereiern schon so daneben liegt? Und warum interessieren die Kälte-Toten niemanden? Schließlich geht es auch bei diesem Thema um Gesundheit…
Quellen:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/energiesparmassnahmen-2078224
https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/videos/maischberger-hirschhausen-100.html ab Minute 4
https://www.gatesfoundation.org/about/committed-grants?q=Stiftung%20gesunde%20Erde
https://stiftung-gegm.de/unser-netzwerk/zivilgesellschaft-und-kirchen/
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