Wie sinnvoll sind eigentlich Nahrungsergänzungsmittel?

Wozu braucht man Nahrungsergänzungsmittel? Reicht es nicht, wenn ich mich vollwertig und ausgewogen ernähre? Da ist doch alles drin, was der Mensch braucht. Im Prinzip ja, aaaber…

Nahrungsergänzungsmittel - sinnvoll oder reicht ausgewogene Ernährung?

Ausgewogene Ernährung reicht doch – wofür brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?

Was verstehen Sie denn unter ausgewogener Ernährung? Allein schon bei dieser Definition variieren die Meinungen. Nehmen wir für uns mal als Richtlinie die Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hierzu. Diese besagt: „Eine vollwertige Ernährung ist die Basis für bedarfsgerechtes, gesundheitsförderndes Essen und Trinken. Sie kann dazu beitragen, Wachstum, Entwicklung und Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit des Menschen ein Leben lang zu fördern bzw. zu erhalten.“ Um dies zu erreichen, empfiehlt sie, möglichst abwechslungsreich zu essen. So ließe sich eine einseitige Ernährung vermeiden.

Daran scheitert es bei vielen Menschen jedoch. Die meisten essen zum Frühstück jeden Tag mehr oder weniger das Gleiche. Das typisch deutsche „Abendbrot“ mit Brot und Aufschnitt oder Käse wiederholt sich auch ständig. Oder essen Sie tatsächlich an allen 7 Tagen zu allen Mahlzeiten etwas Unterschiedliches? „So gelingt es Ihnen leicht, vollwertig zu essen und zu trinken.“ Ganz so leicht ist das bei den meisten eben doch nicht. Wir sind Gewohnheitsesser und die meisten Menschen orientieren sich mehr am Geschmack und nicht an den gesunden Inhaltsstoffen. Außerdem soll es schnell gehen. Dass Fastfood nicht gesund ist und die meisten von uns zu viel Zucker essen, ist allgemein bekannt.

5 Portionen, also 250g Obst und 400 g Gemüse sollten wir essen, sagt die DGE 1. Der Haken dabei: jeden Tag, nicht in der Woche! Sinnvollerweise sollten sogar, um eine Ausgewogenheit sicher zu stellen, 25 verschiedene Obst- und Gemüsesorten über die Woche hinweg gegessen werden. Ganz ehrlich – schaffen Sie das? Dann gehören Sie zu der absoluten Ausnahme. Wahrscheinlich sind Sie dann auch eher eine Frau. Nur 58% der deutschen Männer essen jeden Tag mindestens eine Portion Obst oder Gemüse. Bei den Frauen liegt der Anteil bei 82% 2.

Nahrungsergänzungsmittel – Ergänzung, die häufig nötig ist

Über wen sprechen wir denn dann, wenn es heißt es sollten 5 Portionen am Tag gegessen werden? Auf diese täglichen 5 Portionen kommen tatsächlich nur 6,2% der deutschen Bevölkerung 3. Daher frage ich Sie noch einmal: bekommen Sie wirklich ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente?

Es gibt widersprüchliche Aussagen und Studien, ob der Nährstoffgehalte in unserem Obst und Gemüse in den letzten Jahren gleich geblieben ist. Die einen sagen, man könne es gar nicht vergleichen, da die Analysemethoden heute deutlich besser seien als vor 50 Jahren. Die anderen begründen Ihre These damit, dass die Böden ausgelaugt seien durch die intensive Landwirtschaft und die Umweltbelastung und dass die Methoden zur Ertragssteigerung zu einem Mineralstoffverlust führten. Dies wird von Gegnern dieser Aussage aber wiederum abgestritten. Was nun wirklich stimmt kann ich nicht ermitteln. Aber mich würde es wundern wenn bei Gemüse, dass nur noch nach Wasser schmeckt, nur die Aromen auf der Strecke geblieben wären und bei Obst, dass trotz langer Lagerung schön und gleichförmig aussieht, die inhaltliche Qualität gleich geblieben ist.

Ernährungstrends und Trend-Nahrung

Außerdem gibt es immer mehr spezielle Ernährungstrends. Diese führen auch nicht unbedingt zu einer abwechslungsreichen Ernährung. Nehmen wir mal die Vegetarier oder besser gleich die Veganer. Aus ethischen Gesichtspunkten sind diese Ernährungsweisen meiner Ansicht nach sehr sinnvoll. Damit sie aber auch noch gesund sind, muss einiges beachtet werden. Keine ausgewogene Ernährung erhalten sicherlich die „Pudding-Vegetarier“, die zwar kein Fleisch und Fisch, dafür aber Fastfood und viel Zucker essen. Vegetarische Ernährung ist nicht zwangsläufig gesünder. Denn dass eine vegane Currywurst unbedingt besser ist als das Original, kann so einfach nicht gesagt werden. Viele dieser Lebensmittel quellen über von Aromen, Emulgatoren und Konservierungsstoffen – damit die Kopie so schmeckt und wie das Vorbild. Dabei bietet die echte Wurst immerhin Vitamin B12. Vitalstoffe, die in der Nahrung fehlen, müssen in Form von Kapseln oder Tabletten ergänzt werden. Da gibt es keinen Zweifel.

Fisch ist wichtig, aber nicht uneingeschränkt empfehlenswert

Die DGE empfiehlt uns mindestens 200µg Jodid pro Tag. Dies ist nur der Wert, der zur Deckung des Bedarfs der Schilddrüse benötigt wird. 2mal pro Woche müssten Meeresfisch oder Meeresfrüchte auf unseren Tellern landen, um dies zu erreichen. Tut es das bei Ihnen? Nein – dann gehören Sie zu der Mehrheit, die auf die gerade mal 75µg Jodid täglich kommen 4. Jodsalz alleine reicht nicht aus, um den Bedarf zu decken. So viel könnten wir gar nicht salzen. Viele Menschen mögen gar keinen Fisch. Da dieser häufig aber auch stark mit Umweltgiften belastet ist, kann ich regelmäßiges Fisch essen auch nicht reinen Gewissens empfehlen.

Am Ende des Tages fehlen dann aber nicht nur Jodid, B-Vitamine, Eisen, Zink, Magnesium und Omega-3 Fettsäuren. Es fehlt häufig eine ganze Reihe wichtiger Vitalstoffe. Dies zeigt sich früher oder später zuerst in Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit und Konzentrationsmangel. Im weiteren Verlauf entstehen Symptome und Krankheiten. Ein frühzeitiges Unterstützen der Gesundheit mit sinnvollen Nahrungsergänzungen kann zur Prävention und Gesunderhaltung beitragen. Dabei gibt es aber einige wichtige Punkte zu beachten. Gerne berate ich Sie hierzu.

Quellen:

1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung, „5 am Tag“

2 BMEL Ernährungsreport 2020, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

3 Eurostat, Europäische Union

4 Bundesinstitut für Risikobewertung zur Jodversorgung in Deutschland

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