Rauhnächte – was können wir von Ihnen lernen?

Ist diese Zeit der erzwungenen Ruhe eigentlich wirklich so ungewöhnlich? Ja doch, das ist sie für uns. Denn wir fühlen uns bedroht, das Gefühl der allgemeinen Sicherheit ist kleiner geworden. Wir haben Angst vor einem Virus, den Arbeitsplatz oder das eigene Unternehmen zu verlieren, die wirtschaftliche Lage ist unsicher und keiner weiß ob und wann wir wieder zu unserer gewohnten Normalität zurückfinden. Aktuell sind die meisten Geschäfte geschlossen und wir können nicht wie sonst üblich vor Weihnachten hektisch durch die Innenstädte jagen. Weihnachtsfeiern sind abgesagt oder finden online statt. Wir bleiben zuhause, statt uns mit Freunden am Glühweinstand zu treffen. Was bleibt sind ruhige Abende und viel Zeit. Und das ist in dieser Jahreszeit für uns ungewöhnlich aber gar nicht unnatürlich, denn die Rauhnächte kommen bald…

Was sind die Rauhnächte?

Rauhnächte

Rauhnächte

Die Rauhnächte sind die Zeit, die allgemein auch „zwischen den Jahren“ genannt wird. Wie bei vielen Bräuchen und Ritualen gibt es auch hier mehrere Deutungsmöglichkeiten für ihren Ursprung. Am wahrscheinlichsten ist der Zusammenhang dieser Tage und Nächte mit der Differenz der Anzahl Tage von Mondjahr und Kalenderjahr. Zwölf Mondmonate umfassen nur 354 Tage, somit also 11 Tage und 12 Nächte weniger als das Kalenderjahr. Diese Tage und Nächte gelten in vielen Brauchtümern als eine besondere Zeit, irgendwie außerhalb des normalen Lebens.

Ursprünglich begannen die Rauhnächte wohl mit der Wintersonnenwende und der Thomasnacht als längsten Nacht des Jahres. Üblicher ist aber der Zeitraum von 12 Nächten ab dem 25. Dezember. So finden 6 Nächte im alten und 6 Nächte im neuen Jahr statt.

Der Ursprung des Wortes ist auch nicht ganz eindeutig. Eine häufige Interpretation ist in dem alten Brauch zu sehen, in dieser Zeit Haus und Stall mit Weihrauch zu beräuchern. Eine andere Deutung sieht die Wurzeln im mitteldochdeutschen Wort ruch (= haarig, pelzig), das das Aussehen der Dämonen umschreibt, die in dieser Zeit ihr Unwesen treiben.

Alte Traditionen sind immer noch aktuell

Regional gibt es viele unterschiedliche Traditionen zu dieser Zeit. Die weltweit bekannteste ist das Silvesterfeuerwerk. Durch den Lärm in der Silvesternacht werden „Unholde“ und böse Geister ferngehalten. In dieser Zeit werden auch traditionell die Orakel befragt, wir kennen dies vom Bleigießen am Silvesterabend. Überhaupt hält sich aus dieser Tradition viel Aberglauben. So durfte in meiner Kindheit auf keinen Fall „zwischen den Jahren“ die Wäscheleine gespannt sein und Wäsche wurde nicht aufgehängt. Meine kindlichen Fragen wurden beantwortet mit der Aussage, dass dann jemand sterben würde. Ich fand das immer etwas unlogisch, aber auch gruselig. Tatsächlich soll dem Brauch nach die Leine abgenommen werden, damit sich die wilden Reiter nicht verfangen können. Weiße Wäsche darf nicht aufgehängt werden, da diese die wilden Reiter stehlen können, um sie im Laufe des Jahres als Leichentuch für die Besitzer zu verwenden. Also hatte meine Mutter wohl irgendwie Recht…

Rituale zum Jahreswechsel

Es gibt eine ganze Reihe von Ritualen zu dieser Zeit. Eine ist das Führen eines Traumtagebuchs. Schreiben Sie auf, was Sie träumen. Jede der 12. Nächte steht auch im Zusammenhang mit einem Monat des Folgejahres. Dabei steht die erste Nacht vom 25. auf den 26. für den Monat Januar, die Nacht des Jahreswechsels für den Juli und die letzte Nacht vom 05. auf den 06. Januar für den Dezember. Der Mythologie nach sollen die Träume in den jeweiligen Nächten Hinweise auf das geben, was in diesen Monaten passieren wird. Bewahren Sie das Tagebuch auf und lesen Sie im Laufe des Jahres, was Sie geträumt haben. Vielleicht ist ja etwas Wahres dran?

Wunschzettel Rauhnächte Ritual

Wunschzettel Rauhnächte Ritual

Ein anderes schönes Ritual sind die Wunschzettelchen. Schreiben Sie 13 (!) Wünsche jeweils auf einen Zettel. Die Wünsche sollten positiv formuliert sein und in der Form, als seien sie schon in Erfüllung gegangen. Alle Zettel kommen zerknüllt in ein Glas. Mischen Sie sie gut durch. Ziehen Sie nun ab dem 25. Dezember jeden Tag einen Zettel. Ganz wichtig: lesen Sie nicht, was darauf steht, sondern übergeben Sie diesen Zettel ans Universum. Dafür können Sie ihn beispielsweise verbrennen, oder auch vergraben. Nach der letzten Rauhnacht bleibt am 06. Januar ein Zettel übrig. Diesen dürfen Sie nun öffnen und lesen. Denn dies ist der Wunsch für dessen Erfüllung Sie selbst verantwortlich sind. Den Rest übernimmt das Universum für Sie…

Die Zeit der Reinigung und des Loslassens

Die Tage und Nächte in der Rauhnachtzeit sind aber nicht nur eine Zeit für Mystiker und Menschen, die an die Kraft des Universums glauben. Sie sind vor allem auch eine traditionelle Zeit des Loslassens und der Reinigung. Unsere Vorfahren hatten in dieser Jahreszeit in der Regel wenig Arbeit zu erledigen. Die Ernte war eingebracht, die Tage kurz und das Klima draußen rau. Also blieb man zuhause, es gab nicht viel zu tun. Kommt Ihnen das im Moment nicht bekannt vor? Das meinte mich mit meiner ersten Frage, ob diese Zeit wirklich so ungewöhnlich ist. Der Winter ist die Zeit, in der die Natur zur Ruhe kommt, viele Tiere halten Winterschlaf oder leben von dem, was sie „gehamstert“ haben. Hamstern haben wir dieses Jahr auch gelernt – aber das war ja, wie wir wissen, ziemlich daneben. Uns mangelt es weiterhin an nichts Essentiellem.

Nutzen Sie die Zeit der Kontakteinschränkungen doch einfach mal, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Ruhe und vielleicht sogar Meditation bringen Sie sich selbst wieder näher. Vielleicht werden Sie sogar ganz erstaunt sein, wen Sie da neues kennenlernen?

Da es die Zeit des Loslassens und der Reinigung ist, nutzen Sie diese Gelegenheit, um alten Ballast loszuwerden. Zu den Ritualen der Rauhnächte gehört es, neben dem Räuchern des Hauses, aufzuräumen und Ordnung zu schaffen. Klären Sie Ihre Angelegenheit, geben Sie Geliehenes zurück und begleichen Sie nach Möglichkeit Ihre Schulden.

Wofür können wir dankbar sein?

Gerade am Ende dieses wirklich ungewöhnlichen Jahres sollten wir uns der Dinge bewusst werden, die gut gelaufen sind. Wofür können wir dankbar sein? Stellen Sie sich die Fragen: was habe ich gut gemacht? Was ist mir gut gelungen? Worauf kann ich dieses Jahr stolz sein? Schreiben Sie diese Dinge am besten auf. Dann können Sie sich diese Erfolge an einem gut sichtbaren Ort aufhängen und jedes Mal, wenn Sie die Liste sehen, sich selbst auf die Schulter klopfen!

Beispiele für Fragen, die Sie sich stellen können, sind:

  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was möchte ich loslassen?
  • Was erfüllt mich?
  • Wodurch erfahre ich wirkliche Freude?
  • Was möchte ich erreichen?
  • Was sind meine Ziele?

Aber auch:

  • Was ist vielleicht nicht so gut gelaufen und wieso?
  • Was kann ich besser machen?
  • Welche Gewohnheiten belasten mich?
  • Was raubt mir meine Energie?
  • Was ist noch nicht erledigt und braucht einen Abschluss?

Und für viele Menschen wichtig: Was ist das wirkliche Leben und was ist nur schöne Fassade für die Instagram Story?!

Was kann ich nächstes Jahr besser machen?

Bei mir ist dieses Jahr trotz einiger Widrigkeiten vieles sehr gut gelaufen und ich kann auf einiges wirklich stolz sein. Vor allem freue ich mich darüber, in diesem Jahr vollkommen gesund geblieben zu sein. Nur ein klitzekleiner Ansatz eines Schnupfens hat sich letzten Winter gezeigt. Diesen hatte ich mit Hausmitteln und Zink aber schnell im Griff. Es zeigt sich, dass gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf eine gute Basis schaffen.

Gleichzeitig bin ich mir aber auch bewusst, dass einiges nicht ganz so gut gelaufen ist. So verzettele ich mich häufig in vielen Kleinigkeiten und lasse mich gerne ablenken. Eine Methode dies zu ändern ist mein persönlicher Zielkalender, an dem ich gerade arbeite. Dieser dient dann als Vorlage für mein „Vision Board“. Meine Wünsche und Ziele zu visualisieren wird mir helfen, das große Ganze im Auge zu behalten.

Ziehen Sie Ihre Bilanz am Jahresende

  • Möchten Sie im kommenden Jahr auch eine positive Jahresbilanz ziehen?
  • Möchten Sie vor allem für das Thema Gesundheit im nächsten Jahr mehr unternehmen und nicht dem Universum vertrauen?
  • Spricht Sie einer meiner Behandlungsschwerpunkte an?
  • Haben Sie Ziele, wie bspw. mit dem Rauchen aufzuhören?

Dann lassen Sie sich beraten und helfen. Im Hinblick auf unser eigenes Wohlergehen stehen wir uns häufig selbst im Weg und können Unterstützung gut gebrauchen. Ich freue mich auf Ihren Anruf.

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