Viele Menschen haben eine bestimmte Vorstellung über Hypnose. Diese ist meist bestimmt durch Bühnenauftritte von Show-Hypnotiseuren in Fernsehsendungen. Das ist schade, da hierdurch ein völlig falsches Bild und vielleicht sogar Ängste und Ablehnung gegenüber der Heilhypnose entstehen. Diese Shows dienen der Unterhaltung des Publikums und nicht dem Wohle des Hypnotisierten. Hier geht es nicht darum, einem Patienten zu helfen, seine Ressourcen zu entdecken, seine Schmerzen oder Ängste zu bekämpfen oder Entspannung herbei zu führen.

Heilhypnose hat nichts damit zu tun, einen Menschen willenlos zu machen und einem Publikum vorzuführen. Er soll nicht in einen Zustand gebracht werden, in dem er sonderbare Dinge tut, die ihm danach vielleicht peinlich sein können.

Heilhypnose dient vielmehr der Kommunikation mit dem eigenen Unterbewussten, um Zugang zu den Selbstheilungskräften und den eigenen Ressourcen zu erlangen. Ich habe Ihnen hier einen Katalog zusammengestellt, der die wichtigsten Fragen beantwortet und über mögliche Irrtümer aufklärt.

Während einer Hypnose falle ich in Schlaf oder sogar Bewusstlosigkeit

Hypnose erfolgt in Trance. Dies ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit. Der logisch-reflektierende Verstand ist dabei ausgeschaltet. Die Gehirnwellenmuster in Hypnose sind andere, als die während des Schlafs. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Wir befinden uns weite Teile des Tages in Trance, immer wenn wir Dinge automatisch tun und dabei aber an etwas ganz anderes denken. Ich nutze hier immer gerne das Beispiel, das die meisten Menschen kennen: wenn man bei einer langen Autofahrt erschrocken auf einmal überlegt wo man eigentlich ist und ob man an der Ausfahrt vielleicht schon vorbeigefahren ist. Kennen Sie das? Dann kennen Sie Trance! Sie waren mit ihren Gedanken fokussiert wo ganz anders, haben aber gleichzeitig sicher auf den Straßenverkehr reagiert.

Es gibt Methoden der Heilhypnose, bei denen Sie noch nicht einmal annähernd in einen schlafähnlichen Zustand versetzt werden. Es kommt nicht darauf an, ob Sie „weg waren“ während der Behandlung – dies ist kein Qualitätsmerkmal und Sie sollten sich nicht dazu zwingen, unbedingt einschlafen zu wollen.

Während der Heilhypnose verliere ich die Kontrolle

Das Ziel der Heilhypnose ist es nicht, Sie in peinliche Situationen zu versetzen oder die Geheimzahl ihrer Bankkarte zu erfragen in Form einer „Wahrheitsdroge“. Es erfolgt auch keine „Gehirnwäsche“ oder irgendeine andere Art von Einflussnahme. Es geht lediglich darum, dass Ihr Wohlbefinden gesteigert wird und Ihre Selbstheilungskräfte angeregt werden. Im Zustand der Trance kann Ihr Unterbewusstes ausfiltern, was für Sie gut ist und was nicht.

Heilhypnose kann eine heilsame Veränderung einleiten. Aus diesem Grunde wird auf Ihre ganz individuellen Bedürfnisse eingegangen und nichts aufgedrängt.

Bei mir funktioniert keine Hypnose – ich bin ein Kopfmensch

Tatsächlich sind manche Menschen leichter zu hypnotisieren als andere. Dies hat aber nichts mit Leichtgläubigkeit oder besserem Entspannungsvermögen zu tun. Es gibt auch keine bestimmten Persönlichkeitstypen die besser oder schlechter auf Hypnose reagieren. Es ist vielmehr eher das Vermögen, seinen Geist benutzen zu können, das dazu führt besser auf Hypnose reagieren zu können als andere Menschen.

Ich habe nach der Hypnose keine Erinnerung an das Erlebte

Hypnose führt nicht zu einem Verlust des Bewusstseins oder einer Amnesie. Es ist auch kein Zeichen für den Erfolg einer Heilhypnose, ob man jedes Wort mitbekommt oder keine Erinnerung hat. Es gibt ganz unterschiedliche Formen der heilhypnotischen Methoden und die spätere Erinnerung hat keinen Einfluss auf die therapeutische Wirkung. Der Patient sollte sich daher auf keinen Fall darauf konzentrieren unbedingt „wegtreten“ zu wollen.

Die heilhypnotische Behandlung wird in den meisten Fällen als sehr angenehm empfunden und führt meist zu einem entspannten Zustand. Der Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit ist den meisten Menschen gut vertraut, da wir ihn immer, wenn wir ganz tief in eine Tätigkeit versunken, sind erreichen.

Ich muss mir alles merken, was gesagt wird

So wie der Zustand des Vergessens oder der Bewusstlosigkeit nicht erreicht werden muss, so spielt es auch keine Rolle an wieviel des Gesagten sich der Behandelte später erinnern kann. Möglicherweise schweifen Ihre Gedanken während der Hypnose ab, das ist in Ordnung. Auf keinen Fall soll irgendetwas während der Sitzung erzwungen werden.

Wie unterstütze ich am Besten die Hypnosebehandlung?

Legen Sie sich bitte keine weiteren anstrengenden Termine nach der Hypnose. Ruhe im Anschluss verstärkt die Wirkung der Hypnose positiv. Auch sollten Sie ausreichend Zeit einplanen um nach dem Termin vielleicht erst einmal einen kurzen Spaziergang machen zu können, bevor Sie sich wieder ans Steuer des Autos setzen.

Es kann sein, dass es direkt im Anschluss an den Termin zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptome kommt oder das Erlebte als sehr aufwühlend empfunden wird. Es kann aber auch sein, dass Sie erst einmal gar nichts spüren.

Seien Sie geduldig und achtsam mit sich und mit den aufkommenden Gefühlen. Und vermeiden Sie eine zu intensive Beschäftigung mit dem Thema und mit der Hypnose an sich. Ihr Unterbewusstsein wird angeregt und sollte möglichst unbeeinflusst weiter arbeiten können. Beobachten Sie die Veränderung, es können auch kleinste Details sein…

Trinken Sie ausreichend, am besten stilles Wasser. Dies unterstützt Ihren Körper, das Nervensystem und auch die Verarbeitung durch Ihr Unterbewusstsein. Bitte trinken Sie die letzten 3-4 Stunden vor der Behandlung keinen Kaffee.

Sollten Sie weitere Fragen haben, so zögern Sie nicht mit anzurufen.