Oxymel mit Kapuzinerkresse – mein liebstes Hausmittel

Medikamente selbst herstellen, wie geht das? Die Natur hält viele enorm wirksame Substanzen für uns bereit. Wir müssen sie nur nutzen. Beispielsweise für einen Oxymel.

Oxymel mit Kapuzinerkresse aus dem Garten

Oxymel mit Kapuzinerkresse aus dem Garten

Unsere Vorfahren kannten noch die alten Hausmittel, die erfolgreich bei alltäglichen Erkrankungen eingesetzt wurden. Wir vertrauen heute lieber den Präparaten aus der Apotheke. Nicht selten beinhalten diese tatsächlich aber auch natürliche Substanzen, die wir auch im Garten finden können. Insbesondere bei grippalen Infekten, Husten und Blasenentzündungen haben sich Medikamente aus der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) bis heute bewährt.

Oxymel mit Kapuzinerkresse

Eine meiner Lieblingspflanzen ist die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus). Ich empfehle Präparate auf ihrer Basis insbesondere bei Blasenentzündungen oder Atemwegsinfektionen, aber auch bei Hefepilzen im Darm.

Die Kapuzinerkresse fand 1684 den Weg aus Peru nach Europa. Sie etablierte sich schnell als Heilpflanze gegen Husten und Blähbauch. Sie wirkt antibakteriell und wird auch erfolgreich gegen Viren und Pilzerkrankungen eingesetzt. Aufgrund ihres hohen Gehalt an Ascorbinsäure (Vitamin C) wurde sie früher gegen Skorbut eingenommen. Dabei zeigt sie einen sehr stark keimhemmenden Effekt vor allem bei Blasenentzündungen und grippalen Infekten, v.a. der Bronchien. Auf dem Markt erhältlich sind Fertigpräparate in Tablettenform oder als Tinkturen.

Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse lässt sich leicht im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Sie besitzt leuchtend rote, orangene und gelbe Blüten. Der Geschmack der Blätter und Blüten ist aufgrund der Senföle etwas scharf, geschmacklich ähnelt sie Kresse. Einige Blätter im Salat geben diesem einen interessanten Geschmack, gerne auch die Blüten – fürs Auge.

Jetzt ist ihre Erntezeit gekommen. Ich verarbeite Blätter und Blüten gerne zu Oxymel, auch „Sauerhonig“ genannt. Dabei handelt es sich um ein uraltes Heilmittel. Oxymel stärkt das Immunsystem. Nicht nur die Kapuzinerkresse ist hierfür geeignet, sondern fast alle Heilkräuter. Damit können wir Oxymel für ganz unterschiedliche Erkrankungen anwenden.

Grundrezept Oxymel

1 Teil Kräuter gut reinigen, abtrocknen und zerkleinern. Geben Sie die Kräuter in ein Glas und füllen sie mit 2 Teilen naturbelassenem, nicht pasteurisierten Apfelessig (5-6% Säure) auf bis alle Kräuter gut bedeckt sind. Es können auch getrocknete Kräuter verwendet werden, die Menge sollte dann halbiert werden. Bei Verwendung eines Metalldeckels geben Sie bitte Frischhaltefolie zwischen Deckel und Glas, damit die Säure nicht das Metall angreift.

Lassen Sie die Mischung 3 bis 4 Wochen an einem dunklen, warmen Platz stehen und schütteln Sie sie unbedingt jeden Tag einmal kräftig durch.

Anschließend werden die Kräuter abgesiebt. Die Essigmischung verrühren Sie mit 6 Teilen Bio-Honig. Evtl. muss dieser vorher leicht angewärmt werden, damit er fließfähig ist.  Füllen Sie die Mischung in eine dunkle Flasche mit Kunststoffdeckel. Ihr Oxymel hält sich bis zu 1 Jahr.

Nehmen Sie bei Bedarf morgens und abends einen Esslöffel unverdünnt ein, indem Sie ihn langsam im Mund zergehen lassen. Im Akutfall auch mehrmals täglich. Naturbelassener Apfelessig enthält viele Mineralstoffe, Vitamine, Antioxidantien und Aminosäuren. Honig besitzt antibakterielle Stoffe, Mineralstoffe, Aminosäuren und die Vitamine B1, B2, B6 und C.

Die jeweiligen Kräuter entfalten ihre spezifische Heilwirkung. Mein Oxymel wird jedes Jahr mit Kapuzinerkresse angesetzt und beim kleinsten Zeichen eines Kratzens im Hals eingenommen.

 

Quelle: „Heilpflanzen Praxis heute“, Siegfried Bäumler, Urban und Fischer Verlag

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